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Verbale Angriffe im Schulalltag - Sekundarstufe I - Pädagogische ...

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<strong>Verbale</strong> <strong>Angriffe</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong><br />

Transkriptionen<br />

Fallnummer 13.1 (Schüler sagt: „Hau der eis ad Schnöre“)<br />

TRANSKRIPTION:<br />

„Und in der gleichen Klasse hatte es auch einen…der ging früher ins Wesmelin-<br />

Quartier 2 in die Schule und hatte schon seit der vierten Klasse Probleme wegen Gewalt,<br />

oder… Und der hatte schon dort irgendwie… musste er zum Teil eingeschickt,<br />

also zu diesen einschlägigen Stellen geschickt werden, weisst du, wegen Gewaltprävention<br />

und Zeugs und Sachen, und der war nachher auch in dieser Klasse. Und in<br />

dieser Klasse dann musste ich wirklich permanent jemanden bestrafen und ich habe<br />

zum Beispiel angefangen mit der Zeit, dass ich gesagt habe: ’hört zu, ich verwarne<br />

euch noch einmal, be<strong>im</strong> zweiten Mal geht ihr nach hinten abschreiben’, also einfach<br />

so ein Bisschen… Es hatte so eine Art, du musst dir vorstellen so wie eine Art zweiten<br />

Raum, so ein Bisschen eine Vertiefung. Und dort waren sie so wie ein Bisschen<br />

für sich selber, ich konnte sie beobachten und zur gleichen Zeit konnten sie aber die<br />

Klasse nicht stören. Ich sagte: ’hör zu, du bist verwarnt worden, du gehst dort nach<br />

hinten schreiben.’ Und so einer… eben, diesen Typ da hab ich mal so verwiesen,<br />

dann musste er nach hinten schreiben gehen, und dann musste ich zur gleichen Zeit<br />

noch vier andere nach hinten schicken. Dann waren die zu fünft dort hinten und dann<br />

hat er irgendwie angefangen, die anderen zu stören, die auch noch schreiben mussten.<br />

Und die mussten mindestens drei Seiten schreiben, also vorne, hinten und<br />

nochmals vorne, oder. Weil ich hatte ihnen gesagt: ‚ich will nicht, dass ihr dort hinten<br />

den Globi macht, ihr müsst drei Seiten schreiben und sonst macht ihr es zu Hause<br />

fertig. Und dann waren die wirklich… die sind 45 Minuten am Schreiben und können<br />

niemanden stören, oder. Und ehm… dann hat er irgendwie blöd getan und dann ging<br />

ich ihn zurechtweisen und so, und irgendwie hatte er dann „rüüdig en Frächi“ und<br />

dann habe ich gesagt: ‚du, jetzt kannst du aber gehen, he. Jetzt gehst du gleich nach<br />

Hause.’ Also, er ist wirklich relativ frech geworden, also… ich weiss nicht mehr ganz<br />

genau was er gesagt hatte, aber einfach enorm frech. Und dann habe ich gesagt:<br />

‚jetzt kannst du deine Sachen gleich zusammenpacken und gehen, und die drei Seiten<br />

bringst du mir morgen, ich will dich nicht mehr sehen.’ Und dann nachher lief er<br />

raus und sagte:’ Hau dir öppe mol eis ad Schnöre’. Gut, dann habe ich nachher mal<br />

angerufen zuhause, da waren auch wieder keine Eltern erreichbar, oder. Keine Eltern<br />

zuhause. Und dann habe ich.. ehm (kurze Pause) den grösseren Bruder am Telefon,<br />

am Abend und…. Der war einer… recht ein vernünftiger, er macht die Kanti,<br />

der hat die Kanti jetzt vermutlich schon abgeschlossen, oder, das war ja schon vor<br />

vielen Jahren. Und dann habe ich mit ihm gesprochen und gesagt… ich müsste eigentlich<br />

mit den Eltern reden, aber ich sehe, dass hier der ältere, verantwortungsvolle<br />

Bruder am Apparat ist, und dann habe ich die ganze Situation erklärt und habe ihm<br />

gesagt, er solle mit seinem Bruder reden und das käme einfach nicht mehr vor. Es<br />

darf absolut keine Gewaltandrohungen geben gegen Lehrpersonen, weder verbal<br />

noch schriftlich oder so, das ist… das können wir einfach nicht akzeptieren, und er<br />

sowieso… Bei ihm ist sowieso der Bogen gespannt, oder, weil er ja früher schon viel<br />

so… Bei Kameraden oder in der Schule mit anderen Schülern einfach Schlägereien<br />

gehabt hat. Dann habe ich das mit dem Bruder einfach so abgeklärt, dass er mit ihm<br />

reden soll und ihm klar machen, dass ich so etwas in Zukunft absolut null Toleranz<br />

mehr dulde, dass er irgend eine Bemerkung oder so etwas macht gegenüber mir,<br />

weil so etwas... sonst werde ich mit ganz schwerem Geschütz gegen ihn und gegen<br />

2 Name geändert (aus Datenschutzgründen)<br />

Anhang Masterarbeit Tanja Rothenfluh 8. November 2007

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