Verbale Angriffe im Schulalltag - Sekundarstufe I - Pädagogische ...
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<strong>Verbale</strong> <strong>Angriffe</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong><br />
Analyseraster – zwei anonymisierte Fälle<br />
3. Erzählanfang & -ende<br />
Erzähl-Anfang:<br />
LP erzählt von einer schwierigen<br />
Klasse und einem<br />
Schüler der schon früher<br />
Gewaltprobleme hatte.<br />
Erzähl-Ende:<br />
LP einigt sich mit Bruder des<br />
Schülers am Telefon und<br />
sagt dem älteren Bruder wie<br />
der Schüler sich in der Schule<br />
zu herhalten hat und darauf<br />
besserte sich die Situation.<br />
SOLL 2<br />
Der Schüler befolgt die Regeln in der Klasse und wenn er das<br />
nicht tut, n<strong>im</strong>mt die Klasse Einfluss auf ihn, denn es ist eine ruhige<br />
und disziplinierte Klasse, die sich nicht von einem neuen<br />
Schüler mit regelbrechendem Verhalten anstecken lässt.<br />
Schüler oder Klasse sind zwar schwierig, doch die Lehrperson<br />
kann sie <strong>im</strong> Zaun halten, der Schüler wird folgsam und die Klasse<br />
wird eine einfache Klasse.<br />
Wenn der Schüler Schwierigkeiten macht, und wenn die Lehrperson<br />
ihn nicht bändigen kann, sind Eltern da, welchen die<br />
Lehrperson anrufen kann. Die Eltern ziehen am gleichen Strick<br />
wie er. Die Lehrperson hat in den Eltern Ansprechpersonen,<br />
gemeinsam mit ihnen bringt er den Schüler zur Vernunft. Die<br />
Kooperation zwischen Schule und Elternhaus gelingt mit dem<br />
Erfolg, dass der Schüler gehorsam und fleissig wird.<br />
ANTI-SOLL 2<br />
Der Schüler macht in der Schule was er will. Die Lehrperson hat<br />
Angst vor ihm und wagt nicht, ihn in Schranken zu weisen. Der<br />
Schüler steckt alle anderen in der Klasse an. Es herrscht ein<br />
Kl<strong>im</strong>a von Chaos, Anarchie und Gewalt in der ganzen Klasse.<br />
Die Lehrperson kann sich nicht an die Eltern wenden, es ist niemand<br />
zuhause, der sich für die Erziehung und das Benehmen<br />
des Schülers einsetzt und Verantwortung übern<strong>im</strong>mt. Die Lehrperson<br />
steht alleine da und bekommt keine Unterstützung.<br />
SEIN 2<br />
Der Schüler kommt in die Klasse der Lehrperson und die ganze<br />
Klasse ist eine schwierige, die Lehrperson muss einige Schüler<br />
in einen Strafraum setzen und sie Strafaufgaben machen lassen.<br />
Dort gibt es einen Wortwechsel weil der Schüler der Lehrperson<br />
widerspricht. Der Schüler spricht eine Drohung aus und geht<br />
wortlos hinaus und nach Hause, die Lehrperson ruft zuhause an<br />
und erreicht am Telefon den älteren und vernünftigeren Bruder<br />
des Schülers. Diesem erklärt er, dass dies eine Warnung sei, er<br />
droht dem Schüler mit stärkeren Massnahmen wenn das so<br />
weiter gehe. Der Bruder n<strong>im</strong>mt das entgegen. Der Bruder ist<br />
eine Ansprechperson, auf welche die Lehrperson offenbar zählen<br />
kann, die ihn unterstützt. Die Drohung hat ihre Wirkung und<br />
die Sache beruhigt sich. Die Lehrperson kann auf ihren Ruf (sie<br />
sei konsequent, sie mache ihre Drohungen wahr) zählen.<br />
Anhang Masterarbeit Tanja Rothenfluh 8. November 2007