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Verbale Angriffe im Schulalltag - Sekundarstufe I - Pädagogische ...

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<strong>Verbale</strong> <strong>Angriffe</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong><br />

Theoretischer Hintergrund<br />

<strong>Verbale</strong> <strong>Angriffe</strong><br />

Kostprobe der Persönlichkeit, was dem Sender nicht nur in Prüfungen und in der Begegnung<br />

mit Psychologen einige Besorgnisse verursachen kann.<br />

Als Lehrperson wäre es ideal, wenn die Authentizität erkennbar, aber je nach Situation<br />

unterschiedlich ausgeprägt wäre.<br />

Die Beziehungsseite. Ob ich will oder nicht: Wenn ich jemanden anspreche, gebe<br />

ich (durch Formulierung, Tonfall, Begleitm<strong>im</strong>ik) auch zu erkennen, wie ich zu ihm<br />

stehe und was ich von ihm halte — jedenfalls bezogen auf den aktuellen Gesprächsgegenstand.<br />

Das Nicht-Sprachliche, der Tonfall in der St<strong>im</strong>me, die M<strong>im</strong>ik <strong>im</strong> Gesicht<br />

spielen hier eine viel grössere Rolle, als der sachorientierte Sender ahnt. Eine Lehrperson<br />

kann beispielsweise an einem Elterngespräch den Diskussionsinhalt besonders<br />

gut abwägen, indem sie sich vorgängig die Worte genau überlegt, wie sie es<br />

den Eltern sagen möchte. Sie wird dann aufgrund dessen mit der Wirkung des Tonfalls<br />

konfrontiert. In diesem Fall könnte es ein "Hauch" in der Formulierung haben,<br />

der "Einschnappen" der Eltern auslösen könnte. Diese Kommunikationsebene ist<br />

besonders störanfällig, wenn die Beziehung überhaupt angespannt (an Übertrittsgesprächen<br />

oder Stufenwechselgesprächen oft der Fall) oder vorbelastet ist. Als Lehrperson<br />

ist man "nolens volens" in die Beziehungsebene verstrickt und steht vor der<br />

Herausforderung, auch auf diesem Parkett zu Hause zu sein. Die soziale Kompetenz,<br />

die auf der Sachebene begann (inhaltlich-dialogische Gesprächsführung) erweitert<br />

sich hier um eine zwischenmenschliche D<strong>im</strong>ension. Auf dieser Ebene gilt<br />

"c'est le ton qui fait la musique".<br />

Appellseite: Wenn jemand das Wort ergreift und es an jemanden richtet, will er in<br />

der Regel auch etwas bewirken, Einfluss nehmen; den Anderen nicht nur erreichen<br />

sondern auch etwas bei ihm erreichen. Es geht um Wünsche, Appelle, Ratschläge,<br />

Handlungsanweisungen, die offen oder verdeckt daher kommen können.<br />

Das Appell-Ohr ist folglich besonders empfangsbereit für die Frage: Was soll ich jetzt<br />

machen, denken oder fühlen? Als Lehrperson sollte dieses Ohr besonders gut ausgebildet<br />

sein. (vgl. Schulz von Thun et al., 2000)<br />

Dieses Modell zeigt, dass ein verbaler Angriff subjektiv empfunden wird.<br />

Masterarbeit Tanja Rothenfluh 8. November 2007 Seite 16 von 126

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