Weissbuch Version August 2013
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3.3. Primäre empirische Antibiotikatherapie<br />
Die empirische Antibiotikatherapie bei neuem Fieber in Neutropenie<br />
sollte sofort nach Abnahme der BK begonnen werden.<br />
Das empirisch gewählte Breitspektrum-Antibiotikum sollte gegen<br />
Staphylococcus aureus, Streptokokken, die wichtigsten gramnegativen<br />
Darmkeime inklusive Keime mit einer extended spectrum<br />
betalactamase (ESBL) und Pseudomonas aeruginosa wirken.<br />
Bei bekannter Kolonisation mit multiresistenten Keimen müssen<br />
diese im Spektrum mitbehandelt werden. Bei instabilem Patienten<br />
immer möglichen ESBL mitbehandeln (siehe Flowchart).<br />
Winston DJ et al. Beta lactam antibiotic therapy in febrile granulocytopenic<br />
patients: A randomized trial comparing cefoperazone plus<br />
piperacillin, ceftazidime plus piperacillin and imipenem alone. Ann<br />
Intern Med 1991<br />
Andere empirische Antibiotikatherapien (Zellersatzambulatorium,<br />
ambulante Sprechstunde).<br />
Bei ambulanten Patienten in klinisch gutem AZ und voraussichtlich<br />
kurzer Aplasiedauer (< 5 Tage) kann eine orale Therapie<br />
erwogen werden. Der Mascc-Score wurde entwickelt, um Niedrig-Risiko-Patienten<br />
zu identifizieren: Werte > 21 bedeuten ein<br />
tiefes Risiko und damit die Möglichkeit zur ambulanten Therapie<br />
mit Ciproxin 2 x 750 mg und Augmentin 3 x 625 mg<br />
Mascc-Score: (Klastersky, J Clin Oncol 2000; 18: 30-38) Multinational<br />
Association for Supportive Care in Cancer<br />
Score 0 – 26, > 21: low risk. PPV 95 %<br />
No or mild symptoms of FN 5<br />
Moderate symptoms of FN 3<br />
No hypertension 5<br />
No COPD 4<br />
Solid Tumor or no Previous Fungal Infection 4<br />
No Dehydration 3<br />
Outpatient 3<br />
Age < 60 Y 2<br />
Cave: Symptomatologie nicht standardisiert, Hospitalisation<br />
eher Surrogatmarker als Risikofaktor; 4 der Variablen sind statisch<br />
→ keine Verlaufsbeurteilung<br />
3.4. Anpassung der AB-Therapie:<br />
Ein möglicher Fokus wird – im Unterschied zum immunkompetenten<br />
Patienten – NACH Start der Antibiotika-Therapie<br />
gesucht, primär durch eine sorgfältige klinische Untersuchung.<br />
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