Weissbuch Version August 2013
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3.7. CMV-Retinitis<br />
Allgemeines:<br />
Symptome:<br />
Befunde:<br />
Diagnose:<br />
Vor cART häufigste CMV-Organerkrankung<br />
bei HIV (CD4 < 100, Inzidenz bis zu 25 %).<br />
Unter cART Immunrekonstitutions-Syndrom<br />
als Komplikation.<br />
Nach Organtransplantation sehr selten.<br />
Unscharfes, verzerrtes Sehen, Gesichtsfeldausfälle.<br />
Herdförmige, weissliche Retinaläsionen,<br />
Exsudate oder Hämorrhagien, oft entlang der<br />
Venen. Selten milde Uveitis.<br />
Fundoskopie (durch Ophthalmologen).<br />
Im Kammerwasser Nachweis von CMV mittels<br />
PCR.<br />
4. Therapie<br />
4.1. Allgemeines<br />
Bei immunsupprimierten Patienten sollte bei einer CMV Replikation<br />
/ Erkrankung wenn immer möglich die Immunsuppression<br />
gesenkt werden.<br />
3 unterschiedliche Strategien für die Anwendung von Virostatika:<br />
• Prophylaxe: z. B. SOT-Patienten. Verabreichung von<br />
Virostatika an Patienten mit Risikokonstellation (D+/R-, D+/R+)<br />
zur Verhinderung einer CMV-Primärinfektion, -Reinfektion<br />
oder -Reaktivierung.<br />
• Frühtherapie: z. B. HSCT-Patienten. Monitoring und Einsatz<br />
von Virostatika, bei Nachweis einer CMV-Replikation im Blut ,<br />
um nachfolgende CMV-Erkrankung zu verhindern.<br />
• Therapie: Virostatika zur Therapie des viral syndroms oder<br />
bewiesenen Organerkrankung.<br />
CMV wirksame Medikamente: Ganciclovir (Cymevene®),<br />
Valgancyclovir (Valcyte®), Foscarnet (Foscavir®) und Cidofovir<br />
(Vistide®). Dosistabelle (siehe Punkt 5).<br />
4.2. Prophylaxe<br />
Eine Primärprophylaxe mit Valgancyclovir (Valcyte®) wird in den<br />
meisten Zentren (auch bei uns) in den ersten 3 Monaten nach<br />
SOT mit Risikokonstellation (D+/R-, D+/R+) durchgeführt. Valcyte®<br />
ist als Prophylaxe bei SOT Patienten zugelassen. Nach HSCT<br />
wird meist keine Primärprophylaxe verabreicht (auch bei uns).<br />
Die Sekundärprophylaxe ist bei AIDS-, HSCT- und SOT-Patienten<br />
mit St. n. CMV-Organerkrankung empfohlen. Es sollte eine<br />
individuelle Risikoabwägung mit Einschätzung der Dynamik der<br />
Immundefizienz erfolgen. Gefahr der Sekundärprophylaxe ist die<br />
Ent stehung von Resistenzen oder Nebenwirkungen (siehe 4.3.1.3.)<br />
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