22.10.2014 Aufrufe

Weissbuch Version August 2013

Weissbuch Version August 2013

Weissbuch Version August 2013

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Tropenmedizin<br />

Malaria-Richtlinien<br />

Letzte Revision: Oktober 2011<br />

1. Allgemeines<br />

Die Abklärung und Behandlung einer Malaria muss notfallmässig<br />

erfolgen. Expositions-Anamnese: Reisen, Bluttransfusionen, ­<br />

i.v. Drogenabusus, Nähe zum Flughafen, Transplantationen. Über<br />

80 % der P. falciparum-Infektionen treten innerhalb von<br />

2 – 3 Monaten nach Exposition auf. Selten kann die Inkubationszeit<br />

jedoch bis zu mehr als einem Jahr betragen.<br />

1.1. Erreger<br />

Es sind fünf humanpathogene Plasmodien bekannt (P. falciparum,<br />

P. vivax, P. ovale, P. malariae und P. knowlesi), welche durch<br />

Stiche der nachtaktiven weiblichen Anopheles-Mücken übertragen<br />

werden können.<br />

1.2. Klinik<br />

• Leitsymptome: Fieber (97 %), Erschöpfung (98 %), Schüttelfrost<br />

(78 %).<br />

• (meist schweres) Krankheitsgefühl mit Allgemeinsymptomen<br />

wie Kopfschmerzen (74 %), profuses Schwitzen (64 %),<br />

­Myalgien (34 %).<br />

• Gastrointestinale Symptome: Übelkeit mit Erbrechen 27 %<br />

(häufiger bei Kindern), Durchfall, Bauchschmerzen (in der<br />

Regel keine Krämpfe).<br />

Cave:<br />

• Unter Malariaprophylaxe, Antibiotikatherapie und bei semiimmunen<br />

Patienten aus Endemiegebieten kann sich die<br />

Krankheit mitigiert präsentieren (z. B. nur Kopfschmerzen,<br />

gelegentlich sogar ohne Fieber).<br />

• Nicht selten erleiden Migranten aus Afrika schwere Falciparum-Malariaerkrankungen<br />

mit hoher Parasitämie nach der<br />

Rückkehr aus ihrem Ursprungsland.<br />

1.3. Hospitalisation<br />

In der Regel indiziert, insbesondere bei:<br />

• Falciparum-Malaria (P. falciparum)<br />

Immer bei:<br />

• Zeichen einer schweren Malaria (vgl. Tabelle 1).<br />

• Nachweis ausgereifter Parasiten (wegen Sequestration in der<br />

Peripherie und damit fehlleitender tiefer Parasitämie im Blutausstrich).<br />

• Zweifel an einer korrekten ambulanten Verlaufskontrolle<br />

(Patient kann nicht verlässlich zu Hause von Angehörigen oder<br />

Bekannten betreut und / oder bei Verschlechterung nicht sofort<br />

ins Spital gebracht werden).<br />

• Schwangerschaft, Alter ≥ 60 Jahren, schwerer Komorbidität.<br />

167

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!