22.10.2014 Aufrufe

Weissbuch Version August 2013

Weissbuch Version August 2013

Weissbuch Version August 2013

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Tabelle 1:<br />

Zeichen einer schweren Malaria / Komplikationen einer Malaria<br />

• Einschränkung des Bewusstseins<br />

(zerebrale Malaria)<br />

• Parasitämie ≥ 2 %<br />

• Ikterus<br />

• Fieber > 40 °C<br />

• Akutes Nierenversagen<br />

• Lungenödem<br />

• Septischer Schock<br />

• Schwere Anämie<br />

• Wiederholtes Erbrechen<br />

• Azidose<br />

• Nierenversagen<br />

• Hypoglykämie<br />

• Hämoglobinurie<br />

• DIC<br />

Patienten mit Zeichen einer schweren Malaria sind intensivstationspflichtig.<br />

1.4. Konsilium<br />

In jedem Fall soll der tropenmedizinische oder infektiologische<br />

Konsiliarius kontaktiert werden, insbesondere bei schwerer<br />

Malaria oder bei Komplikationen.<br />

• Infektiologischer Konsiliardienst (intern: 86114 oder<br />

061 265 25 25)<br />

• Dienstarzt Schweiz. Tropeninstitut (061 284 81 44 oder via<br />

Infektiologischer Konsiliardienst)<br />

2. Diagnose<br />

2.1. Blutausstrich und dicker Tropfen (EDTA-Blut und<br />

ungefärbtes Doppel)<br />

• Express → Hämatologie-Labor → Schweizerisches<br />

Tropen institut.<br />

• Bei negativem Resultat trotz Verdacht muss die Blutuntersuchung<br />

im Abstand von mehreren Stunden, am besten beim<br />

Fieberanstieg, wiederholt werden, ggf. unter empirischer<br />

Therapie, bis Resultat dreimal negativ oder andere Diagnose<br />

gesichert ist.<br />

• Unter Therapie Blutausstriche täglich 1 x bis keine Parasiten<br />

mehr nachweisbar sind. Die Parasitendichte ist für die<br />

­Verlaufskontrolle wichtig. Innerhalb der ersten 24 Stunden<br />

unter Therapie kann die Parasitämie noch ansteigen und<br />

bedeutet kein Therapieversagen.<br />

• Cave: Schnelltests können wegen des Prozonenphänomens<br />

(hohe Antigenkonzentration) trotz hoher Parasitämie negativ<br />

ausfallen.<br />

2.2. Labor, Verlaufskontrolle<br />

• Thrombozyten, weisses und rotes Blutbild<br />

• tgl. Parasitämie (vgl. 2.1.)<br />

• regelmässige Blutzucker (unter Chinintherapie min. 6-stdl.)<br />

• Leber- und Nierenfunktionsparameter<br />

• Parameter der DIC<br />

• 2 Paare Blutkulturen (Ausschluss einer bakteriellen Sepsis)<br />

• Urinstatus, Flüssigkeitsbilanzierung<br />

• evtl. Lumbalpunktion, je nach möglicher Differentialdiagnose<br />

168

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!