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Mehr Freiheit wagen - Haufe.de

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PERSONALDIAGNOSTIK<br />

35<br />

und <strong>de</strong>utlich als „Micro Expression“ die<br />

Traurigkeit – durch das kurze Heben <strong>de</strong>r<br />

inneren Augenbraue und das Zusammenziehen<br />

<strong>de</strong>r Augenbrauen. Darauf bin<br />

ich in etwa so eingegangen: „Manchmal<br />

verliert man ja auch Nähe und Kontakt<br />

durch eine berufliche Verän<strong>de</strong>rung…“<br />

Bewusst offengelassen brachte diese<br />

Anmerkung hervor, dass <strong>de</strong>r Bewerber<br />

wirklich gerne die Stelle haben möchte,<br />

doch dass er wegen <strong>de</strong>s Umzugs und <strong>de</strong>r<br />

räumlichen Trennung von Freun<strong>de</strong>n und<br />

Familie bei aller Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>m Angebot<br />

auch noch Zweifel hat.<br />

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Lügen lassen sich nicht im Gesicht ablesen. Aber<br />

es zeigen sich unbewusst sieben Grun<strong>de</strong>motionen,<br />

die man im Gespräch thematisieren kann.<br />

System“. Er dokumentierte damit in <strong>de</strong>r<br />

achtjährigen Entwicklungszeit nachvollziehbar,<br />

wissenschaftlich und mit<br />

einer sehr umfangreichen Sammlung an<br />

Beschreibungen, Fotos und Vi<strong>de</strong>os <strong>de</strong>n<br />

ersten „Atlas <strong>de</strong>r menschlichen Mimik“.<br />

Mithilfe <strong>de</strong>s „Facial Action Coding System“<br />

war man nun dazu imstan<strong>de</strong>, Gesichtsregungen<br />

zu i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />

Diese unwillentlichen Gesichtsausdrücke<br />

o<strong>de</strong>r „Micro Expressions“ sind<br />

hervorragen<strong>de</strong> Wegweiser im Gespräch,<br />

weil sie – kompetent und ethisch genutzt<br />

– unverfälschte Hinweise auf die<br />

zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n Emotionen <strong>de</strong>s Gesprächspartners<br />

sind – wobei man an<br />

dieser Stelle unbedingt anmerken muss,<br />

dass es nicht um das Erkennen von Lügen<br />

o<strong>de</strong>r Täuschungen geht.<br />

Man kann die Grun<strong>de</strong>motionen erkennen,<br />

weil sie nicht kontrollierbar sind.<br />

Sie sind echt und daher so wertvoll. So<br />

erfolgen zum Beispiel bei Ärger folgen<strong>de</strong><br />

sogenannte „Action Units“: Zusammenziehen<br />

<strong>de</strong>r Augenbrauen, Heben <strong>de</strong>r<br />

Oberli<strong>de</strong>r und Heben <strong>de</strong>r Oberlippe.<br />

Bei Angst sind zum Beispiel die „Action<br />

Units“ Heben <strong>de</strong>r inneren Augenbraue,<br />

Heben <strong>de</strong>r äußeren Augenbraue und Heben<br />

<strong>de</strong>r Oberli<strong>de</strong>r beteiligt.<br />

Emotionen aufgreifen<br />

Ein weiteres Beispiel aus meiner Erfahrung<br />

zeigt, wie man im Gespräch auf<br />

die erkannten unbewussten Emotionen<br />

eingehen kann: Ein Bewerber ist in <strong>de</strong>r<br />

letzten Gesprächsrun<strong>de</strong> und es geht um<br />

die Entscheidung für o<strong>de</strong>r gegen <strong>de</strong>n<br />

Job. Während <strong>de</strong>s Gesprächs zeigt sich,<br />

dass er in Richtung „ja“ tendiert, und<br />

im Gesicht <strong>de</strong>s Bewerbers ist Freu<strong>de</strong> zu<br />

erkennen, Erleichterung und ein wenig<br />

Stolz. Gleichzeitig zeigt sich ganz kurz<br />

Selbst bei guter Schulung ist niemand<br />

vor Beobachterfehlern gefeit<br />

Doch es ist nicht immer so einfach, die<br />

wahren Emotionen <strong>de</strong>s Bewerbers o<strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiters zu erkennen. Denn wir achten<br />

auf <strong>de</strong>r einen Seite auf das Verhalten<br />

unseres Gegenübers, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite<br />

beschäftigen wir uns auch mit unserer<br />

eigenen Handlungs- und Gesprächsplanung.<br />

Gleichzeitig haben unser eigener<br />

Gefühlszustand, unsere Erwartungen<br />

und Überzeugungen großen Einfluss darauf,<br />

was wir an Informationen inklusive<br />

Emotionen wahrzunehmen glauben.<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rung besteht <strong>de</strong>swegen<br />

darin, ein größeres Emotionsbewusstsein<br />

zu entwickeln und dadurch<br />

das eigene Verhalten klarer zu reflektieren<br />

und behutsam mit <strong>de</strong>m umzugehen,<br />

was man über <strong>de</strong>n Gefühlszustand an<strong>de</strong>rer<br />

zu wissen glaubt.<br />

Henning Olesen<br />

arbeitet als Trainer und Coach und<br />

bil<strong>de</strong>t sogenannte „Face Coaches“ aus.<br />

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06 / 12 personalmagazin

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