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Klinoskop 3/2010 - Klinikum Chemnitz

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Demenz-Pflegepreis <strong>2010</strong> geht nach <strong>Chemnitz</strong><br />

Große Freude über den Ersten Platz beim Gerontopsychiatrischen Team der Klinik für<br />

Psychiatrie, Verhaltensmedizin und Psychosomatik<br />

,,Pflege für die Pflegenden“ hieß das<br />

Thema des Demenz-Pflegepreises <strong>2010</strong>, der<br />

deutschlandweit ausgeschrieben war und<br />

am 22. April beim Dementia Fair Congress<br />

in Nürnberg zum zweiten Mal verliehen wurde.<br />

Gesucht hatten die Initiatoren Projekte,<br />

in denen Organisationen und Institutionen<br />

gezielt Angebote zur Unterstützung der physischen<br />

und psychischen Gesundheit ihrer<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen anbieten<br />

und in das Arbeitsverhältnis implementiert<br />

haben.<br />

Den Pflegenden gewidmet<br />

Der Pflegepreis ist uns Pflegenden selbst<br />

gewidmet, denn wir sind die „beste Medizin“<br />

für unsere Patienten. Wir haben eine<br />

große Wirkung auf die Menschen, mit denen<br />

wir arbeiten und es erfordert von uns allen<br />

eine hohe physische und mentale Stärke,<br />

den zu versorgenden Menschen auf Augenhöhe<br />

zu begegnen und mit ihnen den Tag<br />

zu gestalten. Wir wurden für ein Gesamtkonzept<br />

ausgezeichnet, das mit vielfältigen<br />

Konzepten der Gesunderhaltung und Zufriedenheit<br />

der Mitarbeiter gewidmet ist. Bestandteile<br />

des Konzepts sind Maßnahmen<br />

zur Kinderbetreuung, zur Altersvorsorge<br />

oder zur Weiterbildung.<br />

In unserem Team der Klinik für Psychiatrie,<br />

Verhaltensmedizin und Psychosomatik hat<br />

Autismus-Spektrum-Störungen<br />

Regionales Netzwerk Autismus tagt in <strong>Chemnitz</strong><br />

In den Räumen des Autismuszentrums<br />

in der <strong>Chemnitz</strong>er Stadlerstraße fand in<br />

Zusammenarbeit mit dem Sozialpädiatrischen<br />

Zentrum (SPZ) der Poliklinik GmbH<br />

<strong>Chemnitz</strong> am 23. April <strong>2010</strong> die alljährliche<br />

gemeinsame Veranstaltung des Regionalen<br />

Netzwerkes Autismus statt. Erfreut konnten<br />

die Initiatoren die zahlreich erschienenen<br />

Teilnehmer aus verschiedensten Arbeitsbereichen<br />

und Institutionen begrüßen.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte des ersten Teils<br />

im Programmablauf bildeten ein Vortrag<br />

von Ilona Groß, Diplompsychologin und<br />

Psychotherapeutin des SPZ, zu Standards<br />

in der Diagnostik von Autismus-Spektrum-<br />

Störungen im Spannungsfeld zwischen Notwendigkeit<br />

und Verantwortung sowie sich<br />

den daraus ableitenden Konsequenzen für<br />

den diagnostischen Prozess. Daran schlos-<br />

die Erhaltung und Verbesserung unseres<br />

eigenen Gesundheitszustandes, unseres<br />

Wohlbefindens und der Lebensqualität eine<br />

hohe Priorität. Nur wenn es uns Pflegenden<br />

selbst gut geht, können wir auch professionelle<br />

Arbeit mit unseren Patienten leisten.<br />

Ein enormer<br />

Pflegeaufwand<br />

So blicken wir mit Stolz auf das vergangene<br />

Jahr zurück. Trotz des enormen Pflegeaufwandes<br />

– das Durchschnittsalter unserer<br />

Patienten liegt im Schnitt um die 80 Jahre<br />

und die Multimorbiditätsrate ist sehr hoch<br />

(als Beispiel: 15.000 verbrauchte Inkonti-<br />

sen sich Ausführungen von Bärbel Müller,<br />

Leiterin des Autismuszentrums, zur Vielfalt<br />

von möglichen Leistungen der Eingliederungshilfe<br />

in steter Abwägung zwischen<br />

entstehenden Kosten sowie unverzichtbarer<br />

Fachlichkeit an.<br />

Auf den spannenden, individuellen Erfahrungsbericht<br />

eines elfjährigen Jungen mit<br />

Asperger-Syndrom folgten Ausführungen zu<br />

„akku“ – einem Kunstprojekt für Menschen<br />

mit Autismus-Spektrum-Störungen, vorgetragen<br />

von Dipl.-Sozialpädagogin Sarah<br />

Flade. Nach ihrer intensiven künstlerischen<br />

Arbeit mit autistischen Kindern, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen im <strong>Chemnitz</strong>er Autismuszentrum<br />

lebt sie zur Zeit in London<br />

und hatte den dort ansässigen Therapeuten<br />

Ian Wilson mitgebracht.<br />

nenzhosen pro Jahr) – konnten wir unseren<br />

eigenen Krankenstand um über 50%<br />

senken. Auch die ursprünglich sehr hohe<br />

Fixationsrate unserer Patienten erfuhr eine<br />

70%ige Senkung. Und wir erreichten eine<br />

95%ige Bettenauslastung.<br />

Wir sind dankbar für die Anerkennung unserer<br />

Leistungen und werden gemeinsam<br />

weiter an Verbesserungen arbeiten.<br />

Ramona Schubert<br />

Pflegegruppenleitung<br />

Klinik für Psychiatrie, Verhaltensmedizin<br />

und Psychosomatik<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong><br />

Unsere Sieger und Gratulanten:<br />

Thomas Marinitzsch,<br />

Prof. Christel<br />

Bienstein, Chefin des<br />

Institutes für Pflegewissenschaften<br />

der Universität<br />

Witten-Herdecke,<br />

<strong>Klinikum</strong>-Pflegedirektor<br />

Konrad Schumann, Peggy<br />

Berger, Rosi Lange, Janet<br />

Steiger und Kitty Katterfeld<br />

(v. l.). Der erste Preis<br />

ist mit 3000 Euro dotiert.<br />

Foto: Klinik<br />

Wilson stellte in beeindruckender Art und<br />

Weise, illustriert durch Bilder und Videosequenzen,<br />

seine künstlerische Tätigkeit in<br />

einer Londoner Tageseinrichtung für autistische<br />

erwachsene Männer vor.<br />

Im zweiten Veranstaltungsteil fanden sich<br />

die Teilnehmer zu zwei parallel laufenden<br />

Workshops zusammen. Thematisch lagen<br />

dabei die Schwerpunkte auf einerseits der<br />

Elternarbeit, zum anderen wurden gestalterische<br />

Ergebnisse der Kunstgruppe des<br />

Autismuszentrums vorgestellt.<br />

(IG)<br />

K u l t u r & S o z i a l e s<br />

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