Klinoskop 3/2010 - Klinikum Chemnitz
Klinoskop 3/2010 - Klinikum Chemnitz
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Liebessturm und Lichthoffnung<br />
Tuya Klangwerk und die Mozartkinder im Restaurant Flemming im Anbau<br />
Die Musik der Klangkünstler Mathis<br />
Stendike und Petr Krupa ist einzigartig und<br />
fantasievoll wie ihr Name – TUYA schöpft<br />
Inspiration aus der Vitalität des Lebensbaums<br />
(lat. Tuya). Jede Improvisation erwächst<br />
aus der Situation und lebt vom<br />
Moment der Aufführung. So ist jeder Abend<br />
mit dem Ensemble Tuya Klangwerk etwas<br />
Besonderes.<br />
Der Abend des 17. Mai <strong>2010</strong> konnte genau<br />
diese Versprechen einlösen. Eingebettet in<br />
die unglaublich vielfältigen Veranstaltungen<br />
beim diesjährigen Mozartfest, war es<br />
schon ein erfreuliches Erlebnis, im nahezu<br />
ausverkauften Restaurant Flemming im<br />
Anbau des <strong>Klinikum</strong>s den Streifzügen durch<br />
Klanglandschaften zu folgen.<br />
Die Reise entsteht im Kopf<br />
Dabei entsteht die Reise im Kopf. Sie beginnt<br />
sanft, hoch oben im höchstgelegenen<br />
Restaurant von <strong>Chemnitz</strong> und entfaltet<br />
sich im Verlaufe des Abends zwischen Publikum<br />
und Künstlern; miteinander jubelnd,<br />
streitend, sich gegenseitig antreibend und<br />
widersprechend finden beide immer wieder<br />
in einen ansteckenden Rhythmus. Die Musik<br />
von Tuya klingt spontan, immer anders,<br />
spannend und individuell. Genau wie der<br />
Ablauf einer Veranstaltung der Sächsischen<br />
Mozart-Gesellschaft. Man wird immer herzlich<br />
mit einer süßen Mozartkugel begrüßt,<br />
nimmt Platz und studiert das Programm.<br />
Debussy – Bach – Rößler<br />
An diesem Abend begann das Konzert mit<br />
einer schönen Einstimmung durch zwei<br />
junge begabte Musiker aus dem Förderprogramm<br />
„100Mozartkinder“. Antonia Sterken<br />
am Saxofon und Marius Ingensiep am<br />
Piano spielten mit sichtlicher Spielfreude<br />
„Golliwogg’s Cakewalk“ von Claude Debussy<br />
und zwei Werke von Johann Sebastian<br />
Bach direkt gefolgt von Henry Johannes<br />
Rößler, dem Sonderstipendiaten <strong>2010</strong>, der<br />
gefühlvoll und fast professionell am Piano<br />
agierte. Er spielte den Liebessturm und<br />
die Lichthoffung, beides schon mit Preisen<br />
bedachte Eigenkompositionen des erst<br />
10-jährigen Talentes. Man hört immer wieder<br />
von diesem Projekt 100Mozartkinder der<br />
Sächsischen Mozart-Gesellschaft e. V., in<br />
dem <strong>Chemnitz</strong>er Kinder von der Grundschule<br />
bis zum Schulabschluss durch regelmäßigen<br />
Instrumentalunterricht und die intensive<br />
Einbindung in die Projekte des Vereins<br />
gefördert werden sollen.<br />
Tuya Klangwerk zelebrierte einen originären Auftritt – der Beifall nach dem Auftritt war lang und herzlich.<br />
Fotos (2): Kreißig<br />
Weite der Fernsicht<br />
Bei einer Veranstaltung dieser Art, in der die<br />
jungen engagierten Künstler eine wichtige<br />
Rolle im Programm spielen, zeigt sich der<br />
Sinn der Förderung direkt und nachvollziehbar<br />
für jeden Gast. Das Projekt läuft noch<br />
mehrere Jahre und wird dem Nachwuchs<br />
und den Zuhörern noch viele schöne Auftritte<br />
ermöglichen. Fast gewohnt interessant<br />
und abwechslungsreich verlief dann der, im<br />
schönsten Sinne, völlig improvisierte Auftritt<br />
von Tuya Klangwerk. Mathis Stendike<br />
an den verschiedensten Schlag- und Geräuschinstrumenten<br />
und Petr Krupa an der<br />
Bratsche konnten der Weite der Fernsicht<br />
klanglich entsprechen.<br />
Die Ballerinas singen<br />
Besonders originell wurde der Abend dann<br />
durch den Auftritt von Anna Harms und Simone<br />
Elliott die nicht als Balletttänzerinnen<br />
sondern mit klaren, warmen Stimmen und<br />
instrumentalem Spiel begeistern konnten.<br />
Es wird der Mozart-Gesellschaft sicherlich<br />
nicht schwer fallen, aus den Aufnahmen<br />
dieses klanglich farbigen Drei-Klänge-Menüs<br />
die geplante CD zu produzieren. Dann<br />
kann jeder die Atmosphäre dieser Auftaktveranstaltung<br />
einer von den Partnern Klinik<br />
Catering und Mozart-Gesellschaft sicher<br />
fortgeführten Veranstaltungsreihe verschenken<br />
oder selbst einmal nachhören.<br />
Torsten Rudolph<br />
Balletttänzerin Simone Elisabeth Elliot brillierte an<br />
diesem Abend als Sängerin und mit der Gitarre.<br />
K u l t u r & S o z i a l e s 55