Klinoskop 3/2010 - Klinikum Chemnitz
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Gründerinnen und Unterstützer des neuen Elternverein <strong>Chemnitz</strong>er Frühstarter e. V.<br />
am Abend der Vorstellung am 8. Juni diesen Jahres; auf dem Bild auch Co-Gründerin<br />
Susann Buchholtz (3. v. l.) und Astrid Reuchsel (2. v. r.). Fotos (2): Kreißig<br />
Ein großes Herz für Frühgeborene<br />
Gründung des Elternvereins <strong>Chemnitz</strong>er Frühstarter e. V.<br />
Chefärztin Dr. med. Irene Ruschke, Fachärztin für Biochemie,<br />
Kinder- und Jugendmedizin, von der Klinik<br />
für Kinder- und Jugendmedizin am DRK-Krankenhaus<br />
Rabenstein überbrachte Grüße zur Vereinsgründung.<br />
Es ist jetzt genau vier Jahre und drei Monaten<br />
her, als ich mit meinem viel zu früh<br />
geborenen Kind aus der Klinik für Kinder-<br />
und Jugendmedizin der <strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong><br />
gGmbH nach Hause entlassen wurde. Nach<br />
der ersten Freude darüber folgte kurz darauf<br />
die Ungewissheit und Angst: Wo muss<br />
ich mich hinwenden? Welche Ärzte muss ich<br />
aufsuchen? Welche Therapie muss durchgeführt<br />
werden? Gibt es andere Betroffene, Eltern,<br />
die uns gute Ratschläge geben können?<br />
Die Suche nach<br />
Antworten und Hilfe<br />
Und plötzlich sah man überall kugelrunde<br />
glückliche Schwangere oder Familien mit<br />
gesunden, kräftigen Babies. Auf der Suche<br />
nach Antworten und Hilfe musste ich<br />
damals feststellen, dass der Informationsmarkt<br />
für Eltern zu früh geborener Kinder<br />
in <strong>Chemnitz</strong> sehr dünn besiedelt war. So<br />
wuchs der Gedanke, eine Elterninitiative zu<br />
gründen, um die eigenen Erfahrungen weitergeben<br />
und betroffenen Eltern eine Stütze<br />
in dieser so schwierigen Zeit sein zu können.<br />
Im Herbst 2007 wurde aus diesem ersten<br />
Gedanken die Elterninitiative „<strong>Chemnitz</strong>er<br />
Frühstarter“. Von da an organisierten wir<br />
regelmäßige Elterntreffen in unserem Eltern-<br />
zimmer in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
im Haus Flemmingstraße 4. Weiterhin<br />
gab es Informationsveranstaltungen und<br />
eine „Notrufnummer“, die betroffene Eltern<br />
anrufen konnten. Es entstand innerhalb<br />
kurzer Zeit eine eigene Homepage und Flyer<br />
sowie ein von Eltern gestalteter Informationshefter<br />
für die neonatologische Intensivstation.<br />
Die Rückmeldungen der Familien mit<br />
frühgeborenen Kindern waren damals unsere<br />
Bestätigung, dass der eingeschlagene Weg<br />
richtig und schon lange überfällig war.<br />
Gründung im April<br />
Nun, drei Jahre später, erfolgte am 20. April<br />
<strong>2010</strong> die Gründung des Elternvereines<br />
<strong>Chemnitz</strong>er Frühstarter e. V. Der Verein<br />
soll künftig mit der Hilfe von Eltern, Ärzten,<br />
Kinderkrankenschwestern, Vertretern<br />
aus Politik und Wirtschaft die Arbeit der<br />
ehemaligen Elterninitiative fortführen und<br />
intensivieren, um die Öffentlichkeit auf die<br />
Probleme, Ängste und Sorgen, die Familien<br />
mit zu früh geborenen Kindern durchleben,<br />
aufmerksam zu machen und für dieses Thema<br />
zu sensibilisieren.<br />
Astrid Reuchsel, vielen noch bekannt als<br />
ehemalige Pflegedienstleiterin der Flemmingstraße<br />
4, wird unseren Verein als<br />
Vorsitzende führen. Wir sind froh, eine so<br />
engagierte Vorsitzende gewonnen zu haben.<br />
Astrid Reuchsel führte dann auch zielsicher<br />
durch die Eröffnungsveranstaltung am 8.<br />
Juni <strong>2010</strong>, zu der wir mehr als 50 Gäste begrüßen<br />
konnten.<br />
Ziele und Projekte<br />
Wir informierten Eltern, Ärzte, Pflegepersonal,<br />
Physiotherapeuten, Vertreter des Sozialamtes<br />
<strong>Chemnitz</strong> und zahlreiche Gäste<br />
über unsere Ziele und die ersten daraus<br />
Im neuen, freundlich hellen Elternzimmer auf der Station F340 finden Eltern den<br />
idealen Rückzugsraum für die Nähe zu ihrem frühgeborenen Kind.<br />
Foto: Merkel<br />
folgenden Projekte. Abgerundet wurde die<br />
Veranstaltung durch zwei Fachvorträge. Dr.<br />
med. habil. Reinhold Tiller berichtete über<br />
die Behandlung frühgeborener Kinder in der<br />
Vergangenheit bis in die Gegenwart und<br />
Natascha Unfried, Chefärztin des Sozialpädiatrischen<br />
Zentrums in <strong>Chemnitz</strong>, knüpfte<br />
nahtlos mit dem Thema der „Frühgeborenen-Nachbetreuung“<br />
in der Gegenwart an.<br />
Am Ende der Veranstaltung erreichten uns<br />
von den Gästen Worte der Unterstützung<br />
und des Zuspruchs für den eingeschlagenen<br />
Weg, um in <strong>Chemnitz</strong> und Umgebung<br />
den Frühchen bessere Startbedingungen zu<br />
geben und den Eltern die erforderliche Hilfe<br />
und Information zukommen zu lassen.<br />
Ein neuer Raum<br />
Im Zuge der Neugründung des Elternvereins<br />
<strong>Chemnitz</strong>er Frühstarter e. V. erfolgte auch<br />
der Umzug in ein neues Elternzimmer. Aufgrund<br />
von Umstrukturierungen innerhalb<br />
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
befindet sich dieses Zimmer jetzt auf der<br />
Station F340. Das neue Elternzimmer ist<br />
ein heller, freundlicher und geräumiger<br />
Raum, der aufgrund seiner optimalen Lage<br />
nun auch intensiver von den Eltern, deren<br />
Kinder noch in der Klinik behandelt werden,<br />
genutzt werden kann.<br />
Über aktuelle Themen und über das Fortschreiten<br />
unserer Arbeit informieren wir<br />
alle Interessierten aktuell auf unserer<br />
Homepage.<br />
Susann Buchholtz<br />
Stellv. Vorsitzende<br />
Elternverein <strong>Chemnitz</strong>er Frühstarter e. V.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.chemnitzer-fruehstarter.de