Klinoskop 3/2010 - Klinikum Chemnitz
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Quantensprung im Frühchen-Transport<br />
Björn Steiger Stiftung sammelt für einen Baby-Notarztwagen für <strong>Chemnitz</strong><br />
Rund 30.000 Babys und Frühchen in<br />
Deutschland müssen jährlich von Kinder-<br />
und Entbindungskliniken in Spezialkliniken<br />
gebracht werden. Damit die kleinen Patienten<br />
schonend und medizinisch optimal<br />
transportiert werden, entwickelte die Björn<br />
Steiger Stiftung gemeinsam mit mehreren<br />
Partnern einen technisch neuen Baby-Notarztwagen.<br />
Neonatologen aus Deutschland<br />
sprechen von einem „Quantensprung“ im<br />
Baby- und Frühchen-Transport.<br />
Frühchen benötigen eine hochspezialisierte medizinische<br />
Betreuung. Fotos (2): BSS<br />
Information vor Ort im<br />
<strong>Klinikum</strong><br />
Mitarbeiter der Björn Steiger Stiftung waren<br />
vom 7. bis 9. Juli <strong>2010</strong> im <strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong><br />
mit einem Informationsstand präsent,<br />
um dieses Projekt des neuen Baby-Notarztwagens<br />
vorzustellen und zu vermitteln. Interessierte<br />
konnten sich über Hintergründe<br />
und die Arbeit der seit mehr als 40 Jahren<br />
für das Rettungssystem engagierten Stiftung<br />
informieren und für einen Baby-Notarztwagen<br />
in <strong>Chemnitz</strong> spenden.<br />
Die dieses Projekt initiierende Björn Steiger<br />
Stiftung trägt neben den beteiligten Partnern<br />
einen Großteil der Entwicklungskosten.<br />
Die Stiftung sammelt bundesweit Spenden<br />
und sucht Förderer für die Finanzierung der<br />
rund 200.000 Euro teuren Fahrzeuge, um<br />
sie den Perinatalzentren im höchsten Versorgungslevel<br />
1 übergeben zu können.<br />
Wie alles begann<br />
Die Familie Steiger engagiert sich seit dem<br />
Unfalltod des 8-jährigen Sohnes Björn vor<br />
40 Jahren für die Verbesserung der deutschen<br />
Notfallhilfe. So gehen neben der Entwicklung<br />
und Finanzierung der Baby-Not-<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Scholbach, Chefarzt unserer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, im Gespräch mit<br />
Christian Maier am Informationsstand der Björn Steiger Stiftung im Foyer des Anbaus Flemmingstraße. Foto: eme<br />
arztwagen beispielsweise die Einführung<br />
der bundesweit kostenfreien Notrufnummer<br />
110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze<br />
an deutschen Straßen, die Einführung des<br />
Sprechfunks in Krankenwagen, der Aufbau<br />
der zivilen Luftrettung und die Einführung<br />
der kostenlosen Handyortung im Notfall<br />
auch auf das Engagement der Björn Steiger<br />
Stiftung zurück.<br />
Enrico Merkel<br />
Marketing/Öffentlichkeitsarbeit<br />
Spenden zur Unterstützung des Baby-<br />
Notarztwagen-Projektes können überwiesen<br />
werden an die:<br />
Volksbank Rems<br />
Konto 5000 200 19<br />
Bankleitzahl 602 90 110<br />
Weitere Informationen:<br />
www.steiger-stiftung.de<br />
Hintergrund<br />
Baby-Notarztwagen<br />
Täglich werden in Deutschland Frühchen in<br />
Entbindungskliniken geboren, deren Mütter<br />
nicht mehr rechtzeitig in eine der rund 100<br />
neonatologischen Spezialkliniken kommen<br />
konnten. Selbst Geburten, die anfänglich<br />
normal verlaufen, können sich plötzlich zum<br />
Notfall entwickeln. Auch Babys, die primär<br />
in normalen Kinderkliniken behandelt werden<br />
und deren Zustand sich unvorhersehbar<br />
verschlechtert, sind Patienten, die dann<br />
in sogenannte Perinatal-Zentren oder auch<br />
andere Spezialkliniken transportiert werden<br />
müssen.<br />
Auf Grund von Beschleunigungs- und<br />
Bremswirkungen, die in einem Fahrzeug<br />
in Fahrtrichtung entstehen, müssen die<br />
empfindlichen Babys mit der am Kopf<br />
nicht verschlossenen Fontanelle quer im<br />
Fahrzeug transportiert werden. In einem<br />
konventionellen Rettungswagen ist dieser<br />
Quertransport nicht möglich. Durch unzureichende<br />
Dämpfung des Fahrzeugs können<br />
Erschütterungen und Vibrationen während<br />
der Fahrt den Gesundheitszustand der<br />
kleinen Patienten negativ beeinträchtigen.<br />
Darüber hinaus sollen vor allem Frühchen