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Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe

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Dokument 38<br />

<strong>Ernst</strong> <strong>Teichmann</strong> 1040 Berlin, d. 21.1.82<br />

Große Hamburger Str. 5-11<br />

St. Hedwigkrankenhaus<br />

Urologische Abt./Station I/Zimmer 7<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Höwler!<br />

Seit dem 10.1.82 bin ich hier im Krankenhaus und wurde am 20.1. zum<br />

ersten Mal operiert, in etwa 8-10 Tagen soll noch eine zweite kleinere<br />

Operation erfolgen. Es geht mir gut, ich werde hier sehr sorgfältig behandelt<br />

und betreut.<br />

Da habe ich viel Zeit, über manches nachzudenken. Ich kann ja nun im<br />

Augenblick nicht auf den <strong>Waldfriedhof</strong> gehen, darum frage ich: Sind die<br />

noch vorhandenen Sitzbohlen abgenommen und eingeholt worden?<br />

Es tut mir leid, daß die von Herrn Schramm und seiner Gruppe gesäuberten<br />

Steine nicht in den trockenen Tagen mit der Konservierungsmasse<br />

eingestrichen worden sind. Ich befürchte, wenn wir das<br />

weiter verzögern, daß die ganze Arbeit umsonst war! Dann ist aller guter<br />

Wille, über den wir uns freuen sollten, zerstört! Wir müßten auch<br />

gleich mehr bestellen, wenn die Transportfreudigkeit und -bereitschaft<br />

so gering ist. Die bekannte Masse ist von einer Steinmetzfirma, die genug<br />

Erfahrung gesammelt hat, ausprobiert worden. Ich selbst habe in<br />

einigen Fällen erfahren, daß ein Überzug das Wachsen <strong>vom</strong> Moos gut<br />

verhindern. Wollen wir vor lauter Warten zusehen, wie auch die inzwischen<br />

gesäuberten Steine wieder vermoosen? Dann wäre unser Einsatz<br />

im August auch überflüssig. Sollte es nicht möglich sein, daß einer<br />

aus <strong>Halbe</strong> nach Finsterwalde fährt? Wir stellen uns damit eigentlich<br />

ein Armutszeugnis aus. Vielleicht hat der Konsum nach Finsterwalde<br />

Beziehungen u. läßt es mitbringen. Einer flüsterte mir noch vor meiner<br />

Reise nach Berlin zu: „Vielleicht kann der Bürgermeister selber nach<br />

Fürstenwalde fahren!“ Man kommt oft nicht auf die einfachsten Gedanken!<br />

Ich weiß aber nicht, ob dieser Vorschlag dankbar angenommen<br />

wird.<br />

Mit freundlichem Gruß an Sie und Ihre Mitarbeiter<br />

Ihr <strong>Ernst</strong> <strong>Teichmann</strong><br />

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