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Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe

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Ein Problem sind z.B. die Grabsteine als solche überhaupt. Wir waren<br />

da von den Fachleuten schlecht beraten. Die erhabene Schrift auf<br />

den Grabsteinen, die zwar schön war, hat sich nicht bewährt. Auf Grabfeld<br />

II, Reihe 6, M 516, z.B. liegt seit längerer Zeit ein Stein, der fast<br />

glatt ist und erneuert werden müßte. So wie er jetzt da liegt, erweckt<br />

er bei den Besuchern den Eindruck, daß der Friedhof langsam vernachlässigt<br />

wird. Ich schlage vor, ihn einmal mit vertiefter Schrift als<br />

Muster für die Zukunft anfertigen zu lassen und vielleicht auch in allen<br />

anderen Fällen nur noch Grabsteine mit vertiefter Schrift auszulegen.<br />

Gute und besonders mit Sandstein erfahrene Steinmetzmeister haben<br />

mir gesagt, daß das mit vertiefter Schrift bei Sandstein am<br />

zweckmäßigsten wäre.<br />

Auf Grabfeld VIII (aber auch auf anderen Grabfeldern) sind viele Grabsteine<br />

so vermoost, daß die Namen überhaupt nicht mehr zu lesen und<br />

die einzelnen Gräber kaum noch aufzufinden sind. Diese Steine müßten<br />

sorgfältig - da leicht verletzbar! - gereinigt werden. Akkordarbeit wäre<br />

hier schädlich, da der Sandstein sehr empfindlich ist. Es gibt auf dem<br />

Friedhof mancherlei Feinarbeiten, die kaum von den oberflächlichen Besuchern<br />

gesehen werden. An dieser Stelle möchte ich darum noch einmal<br />

betonen, daß zu einer mit Worten wohlverfaßten Friedhofsordnung<br />

eines so großen und im Blickfeld einer so weiten Öffentlichkeit liegenden<br />

Friedhofs auch genügend Pflegepersonal bzw. hinreichende Arbeitszeit<br />

notwendig ist; über das alles müßte der für diese Arbeiten verantwortliche<br />

Gärtner seine Vorstellungen in ausreichendem Maße vortragen, da<br />

er allein aus seiner Praxis einen besseren Überblick hat als wir. Es wäre an<br />

dieser Stelle zu erwägen, inwieweit zusätzlich Arbeitshilfe im NAW 8 für<br />

den Friedhof angeregt werden könnte und müßte. Ich selber habe einmal<br />

wochenlang mit Herrn Wölki den Friedhof, soweit es uns möglich<br />

war, listenmäßig überholt, was kaum eine Beachtung fand. Für mich war<br />

diese Arbeitshilfe um der Sache willen selbstverständlich, aber im Blick<br />

auf andere Helfer sollte solche Mitarbeit nicht ganz wie ein „Muster ohne<br />

Wert“ übersehen werden.<br />

Auch die Erfassung der Namen ist noch nicht abgeschlossen. Eine besondere<br />

Tragik liegt darin, daß Gräber mit bekannten Gefallenen durch<br />

die Umbettung zu Gräbern Unbekannter wurden (z.B. beim Soldatenfriedhof<br />

in Klein Köris). Die Gräber aus Königs Wusterhausen (Alte Plantage,<br />

Gymnasium, Blindenheim) sind, was die Steine betrifft, so durcheinandergebracht<br />

worden, daß eine echte Ordnung kaum noch möglich<br />

ist. Hier ist von Anfang an in der Arbeit eine Sorgfalt zu vermissen, wie<br />

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