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Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe

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Jahren besonders gut und aufgeschlossen, was ein Schreiben des stellvertretenden<br />

Vorsitzenden beim Rat des Bezirks (Herr Sauer) an mich<br />

<strong>vom</strong> 11.6.57 beweist. In diesem Schreiben (Az. 05-C 1) steht: „Recht<br />

herzlichen Dank für das mir übermittelte Schreiben. Die Fachabteilung im<br />

Haus hat von den durch Sie aufgezeigten Fehlern und Schwächen Kenntnis<br />

erhalten, um in Zukunft, soweit das möglich ist, derartige Vorkommnisse<br />

zu vermeiden. Zur Zusammenarbeit mit den örtlichen Staatsorganen<br />

möchte ich Ihnen sagen, daß auch ich leider oftmals den Eindruck<br />

habe, wenn Aussprachen unter meiner Leitung stattfinden, diese von einem<br />

durchaus menschlichen Entgegenkommen getragen sind. Führen<br />

dieselben Kollegen aber allein und auf sich gestellt Verhandlungen, so<br />

tritt oftmals das entgegenkommende Verhalten nicht mehr zutage. Ich<br />

werde auf jeden Fall weiterhin meinen Einfluß geltend machen, um auch<br />

in der sogenannten örtlichen Ebene eine Zusammenarbeit mit menschlichem<br />

Verstehen zu erreichen.“ Vorher, am 16.3.1964, erhielt ich <strong>vom</strong><br />

Stellv. des Bezirks Potsdam die informierende Mitteilung, daß die Passierscheinstellen<br />

„angewiesen wurden, an Sozialrentner und arbeitslose<br />

Westberliner Bürger Passierscheine kostenlos auszugeben. Das bezog<br />

sich natürlich nur für den Besuch des Friedhofs <strong>Halbe</strong>.“ Soweit gingen die<br />

freundlichen Kontakte der Bezirksregierung mit mir bei der Friedhofsarbeit,<br />

daß ich eine derartige schriftliche Mitteilung bekam, die von wohltuender<br />

Wirkung war. Bei der Bezirksregierung bestand seinerzeit eine<br />

Friedhofskommission, von der ich auch zusammen mit dem Bürgermeister<br />

von <strong>Halbe</strong>, Herrn Gawron, eingeladen wurde, um meine Gedanken<br />

zur Ausgestaltung und weiteren Planung des <strong>Waldfriedhof</strong>es in <strong>Halbe</strong><br />

darzulegen und mitzubedenken, wie es nun weitergehen sollte.<br />

E. Folgen der Veränderungen in der Verwaltung für die<br />

Umbettungsarbeiten (durch Sacharbeiterwechsel).<br />

Mit der Umbesetzung der Ämter verloren sich eben durch den Wechsel<br />

der Sachbearbeiter die guten Kontakte, und viele Probleme blieben seitdem<br />

ungelöst. Als in dieser Zeit und später ganze Friedhöfe umgebettet<br />

wurden, machte ich darauf aufmerksam, daß bei den bekannten Gräbern<br />

unbedingt die Angehörigen der Gefallenen benachrichtigt und die neuen<br />

Grabnummern bzw. Registriernummern auch auf den Bürgermeisterämtern<br />

festgehalten werden müßten. Dieses ist leider nicht überall<br />

geschehen. So erklärt es sich, daß viele bis heute immer noch nicht wissen,<br />

daß ihre Angehörigen auf unserem <strong>Waldfriedhof</strong> in <strong>Halbe</strong> ruhen. Es<br />

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