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Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe

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Dokument 21<br />

Rat des Kreises Königs Wusterhausen 5.6.1969<br />

Abt. Innere Angelegenheiten Ref. Kirchenfragen<br />

Gespräch mit dem stellvertretenden Superintendenten,<br />

<strong>Pfarrer</strong> <strong>Teichmann</strong><br />

Anwesend waren außer o.g. <strong>Pfarrer</strong> der Bürgermeister Genosse Gawron<br />

und der Referent für Kirchenfragen. Herr Schuffenhauer von der Arbeitsgruppe<br />

„Christliche Kreise“ des Bezirkes Potsdam war verhindert.<br />

Ausgangspunkt war die Bildung des Bundes der Evangelischen Kirchen<br />

in Deutschland. In dieser Frage vertrat <strong>Pfarrer</strong> <strong>Teichmann</strong> den Standpunkt,<br />

daß dieser Bund eine rein innerkirchliche Angelegenheit sei.<br />

Die Trennung von der EKiD ist nur auf rein juristischer Basis möglich<br />

und auch notwendig, da es ja zwei verschiedene deutsche Staaten gibt. In<br />

der Ökumene seien alle Kirchen vertreten, da gibt es keine Trennung.<br />

Falsch und auf keinen Fall in Ordnung war es von Seiten der EKiD,<br />

daß der Militärseelsorgevertrag im Namen aller Landeskirchen unterschrieben<br />

wurde. Trotz alledem dürfte es nur eine Kirche in Deutschland<br />

geben, denn wir sind doch alle Deutsche, sprechen die gleiche<br />

Sprache und haben den gleichen Glauben.<br />

Er schätzt ein, daß von Seiten des Staates dem Bund zuviel Bedeutung<br />

beigemessen wird, daß dieses nicht nötig wäre, weil wir den Bund<br />

viel drastischer sehen, als er in Wirklichkeit ist.<br />

Der Kontakt zwischen dem <strong>Pfarrer</strong>, dem Gemeindekirchenrat und<br />

dem örtlichen Organ ist gut. <strong>Pfarrer</strong> <strong>Teichmann</strong> sieht es als seine Pflicht<br />

an, im NAW mitzuarbeiten. Er ist auch oftmals derjenige, der gute Vorschläge<br />

unterbreitet. Eine Mitarbeit in der NF 9 lehnt er mit der Begründung<br />

ab, er möchte sich keinesfalls binden. Er ist aber gern bereit, wenn<br />

man ihn benötigt, mit einzuladen und auch mitzuarbeiten, allerdings<br />

nur auf örtlicher Ebene und wenn es um örtliche Probleme geht.Den<br />

Grundfragen unserer Politik, soweit es um die Erhaltung des Friedens<br />

geht, Stärkung unserer Republik in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht,<br />

steht er aufgeschlossen gegenüber.<br />

Allerdings auf dem Gebiet des Reiseverkehrs DDR-WD sowie kapitalistisches<br />

Ausland kommen wir bei <strong>Pfarrer</strong> <strong>Teichmann</strong> keinen Schritt weiter.<br />

Er betrachtet es von seiner Seite aus so, daß er in seiner persönlichen<br />

Freiheit gehemmt wird. Er vertritt die Meinung, daß unsere Republik<br />

den Menschen einen so hohen Lebensstandard gegeben hat, daß sie<br />

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