Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe

Die Gräber von Grabfeld X und XI sind immer noch nicht wie die
Grabfelder I - VIII (IX möchte ich aus bekannten und praktischen Gründen
davon ausschließen) laufend numeriert. Reihen-Nummernsteine
könnten dann auch hier das Suchen leicht machen. Da nicht einmal die
Reihen numeriert worden sind, die Angehörigen von Gefallenen aber
nur die Registriernummer, z.B. 8099 erhalten haben, und dazu das
Grabfeld, war das Aufsuchen der Gräber bisher wesentlich erschwert.
Ich habe z.B. an einem Sonntagnachmittag einer Frau das Grab auf
Grabfeld X gezeigt, das sie am ganzen Vormittag (sogar noch mit Hilfe
anderer) vergeblich gesucht hat, da ihr eben nur die Registriernummer
und das Grabfeld mitgeteilt wurde. Erschwerend war, daß die
Grabsteine verwachsen und vermoost waren. Hinzu kommt, daß ältere
Leute z.T. schlecht sehen können und ohne deutliche Markierungen
hilflos sind.
Viele Grabsteine liegen schon sehr tief in der Erde, manche mit dem Erdboden
gleich, und müßten leicht oder etwas stärker angehoben werden.
Die Holzbänke fangen hier und da schon an zu faulen. Abgesehen
davon, daß der gute Gesamteindruck durch solche Einzelheiten etwas
verwischt wird, kann man sich unter Umständen auch noch die Kleider
beschädigen. Die Bänke müßten an verschiedenen Stellen ausgebessert
werden und sollten in jedem Winter überprüft und je nach Notwendigkeit
überstrichen werden.
Reihen-Nummernsteine müßten immer frei, sauber und gut lesbar
sein, denn sie sollen ja das Auffinden der Gräber ermöglichen.
Die Wasseranlage ist in letzter Zeit oft defekt und fällt z.T. sogar aus,
was in einem heißen und trockenen Sommer für die Pflanzen und
Sträucher lebensgefährlich werden kann. Anscheinend ist das Material
sehr anfällig. Eine verbesserte neue Anlage wäre dringend notwendig.
Kirchenpräsident D. Niemöller hatte damals (in Erinnerung an einen
hier gefallenen Freund) eine neue Zinkwasseranlage für den Friedhof
als Freundschaftsgeschenk angeboten - ein Angebot, das auch heute
noch besteht und vielleicht unter den neuen Verhältnissen ein gutes
Zeichen wäre.
Einige Steine müßten erneuert werden, da die Namen z.T. durch zerstörte
Buchstaben völlig entstellt sind.
Die Arbeitsverhältnisse auf dem Waldfriedhof scheinen mir nicht gut
genug als Friedhofsarbeit geordnet und geschützt zu sein. Ich sehe die
Friedhofspflegerinnen öfter als vielleicht verantwortbar, wenn der
Waldfriedhof um seiner Bedeutung willen in Ordnung gehalten wer-
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