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Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe

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Aus Jugoslawien:<br />

Naverznik, Karl geb. 07.10.1917 in Mureck/Österreich<br />

Ehefrau: Naverznik, Pavla, Maribor - Jugoslavija, Slovenska ulica 16 ist<br />

benachrichtigt.<br />

Auch Österreicher liegen auf dem <strong>Waldfriedhof</strong>. Wenn Ihnen das nicht<br />

bekannt ist, will ich gerne versuchen, Ihnen ein möglichst vollständiges<br />

Verzeichnis zusammenzustellen. Österreicher, die die Gräber ihrer Angehörigen<br />

besuchen wollten, erhielten leider keine Einreise. Das gleiche<br />

ist von den Angehörigen der Erschossenen zu sagen, die in der BRD<br />

wohnen. Sie sollten bei dieser Gelegenheit Anlaß dazu geben, darüber<br />

nachzudenken, wie ihnen eine solche Reise ermöglicht werden könnte,<br />

zumal für einwandfreies und gutes Quartier gesorgt werden würde.<br />

Gerade bei den Erschossenen kommt mir der Gedanke in den Sinn: Sie<br />

haben ihr Leben beim Widerstand gegen Hitler in den Jahren 1942-<br />

1944 geopfert, und ihre Angehörigen können nicht einmal ihre Gräber<br />

in unserem Lande besuchen. Ich finde das irgendwie quälend.<br />

Sowjetrussen (Zwangsarbeiter, die entkräftet und verhungert gestorben<br />

sind): Liste mit den Namen liegt im Gemeindebüro <strong>Halbe</strong> vor!<br />

Aus Frankreich:<br />

Maurice Vantelouves ohne nähere Angaben (soll Geistlicher gewesen<br />

sein!!) am 26. oder 27.4.45 gestorben und von Briescht 1952 nach<br />

<strong>Halbe</strong> umgebettet worden: Grabfeld IV, Reihe 9, M 681.<br />

Weitere Franzosen sind seinerzeit gesucht und nicht gefunden worden.<br />

Sie liegen wahrscheinlich als Unbekannte auf dem <strong>Waldfriedhof</strong><br />

oder sind bei der Umbettungsaktion nicht gefunden worden.<br />

Namentlich unbekannte Polen sollen auf einem unserer kirchlichen<br />

Friedhöfe liegen. Wenn Ihnen das noch nicht gemeldet wurde, will ich<br />

mich gerne im Einvernehmen mit Herrn Superintendent Gorbach darum<br />

bemühen. Hier müßte vielleicht noch versucht werden festzustellen, woher<br />

diese Toten gekommen sind und ob noch irgendwelche Unterlagen<br />

auffindbar sein könnten, was nach so langen Jahren nicht ganz einfach<br />

sein wird.<br />

Bei allen Angaben ist zu beachten, soweit es den <strong>Waldfriedhof</strong> <strong>Halbe</strong><br />

betrifft, daß Überführungen in die Heimat praktisch nicht möglich<br />

sind. Das müßte zweckmäßiger Weise bei allen Meldungen gleich vermerkt<br />

werden.<br />

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