Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe

Sehr geehrter Herr Kommandant!
Noch einmal wünschen meine Frau und ich Ihnen und allen, die unsere
Briefe mit derselben Anteilnahme lesen, zum neuen Jahr: gute Gesundheit,
viel Freude in Beruf und Familie und vor allem das, wovon wir
alle leben, Frieden!
Ernst Teichmann
Anruf, Dank für die Liste erfolgte!
Dokument 41
Ernst Teichmann 1616 Halbe, Kirchstr. 7,
den 24.04.83
An den
Staatsrat der Deutschen Demokratischen Republik
Abt.: Eingaben
1020 Berlin
Marx-Engels-Platz
Betr. Briefkontrolle und Kriegsopfer-Gräberfürsorge.
Ein etwas unglücklicher Vorfall gibt mir Veranlassung, an Sie zu schreiben
und Sie zu bitten, mit den dafür zuständigen Stellen folgende Angelegenheit
freundlich zu besprechen und zu klären:
Ein Bundesbürger sucht „auf dem Waldweg Lehnin-Biesendorf“ ein
Grab, das plötzlich verschwunden ist (glatt gemacht oder umgebettet
und wohin) und schickt mir dazu das Grabbild aus einer Zeitung, das
von einem Artikel umrahmt ist mit der knalligen und sachlich unsinnigen
Überschrift: „PASTOR TEICHMANN BESTATTETE 25000 GEFAL-
LENE SOLDATEN“.
Er schrieb mir drei Briefe. Der erste Brief kam nicht an. Der zweite
Brief kam auch nicht an. Und erst der dritte Brief erreichte mich. Mir
selbst kam es in erster Linie auf das Grabbild an für meine Sucharbeit.
Alles andere war für mich wertlos. Als ich das erste Mal 1964 Kennt-
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