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Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe

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selbst bisher jahrelang ohne Propaganda nach außen alleine, fast alleine,<br />

getragen hat, und bei der ich leider auch viele böse Dinge, selbst<br />

Betrügereien, festgestellt habe, die bei etwas mehr Interesse von seiten<br />

der Behörden auch hätten vermieden werden können!<br />

Sehr verehrter Herr Ministerpräsident! Drei Jahre habe ich allein dazu<br />

gebraucht, um die wechselnd zuständigen Stellen immer wieder dafür zu<br />

interessieren, drei Jahre habe ich jede freie Zeit dazu ausgenutzt, um Vorbereitungen<br />

für die Arbeiten der Landesregierung als, wie mir damals gesagt<br />

wurde, „ehrenamtlicher Mitarbeiter der Landesregierung“ zu treffen,<br />

und nun will die Landesregierung diese immer noch unvollkommene<br />

Arbeit in drei, nicht einmal in drei ganzen Monaten schaffen!!!!<br />

Drei Jahre lang durfte ich die Vorbereitungen für diese Umbettungen<br />

tun. Jetzt sagt man merkwürdigerweise zu dem, der ein wenig<br />

mehr mit den Dingen Bescheid weiß und Übersicht hat: Der <strong>Pfarrer</strong> hat<br />

hier überhaupt nichts zu suchen! Ganz davon abgesehen, daß es falsch<br />

ist, tut es mir leid, daß ich nicht helfen darf! Ich halte es auch für sehr<br />

unklug, obwohl es im Augenblick vielleicht bequemer ist. Ich verstehe<br />

auch nicht, daß man davon spricht, einen Mann zu suchen, der die Erkennungsmarken<br />

säubert und dem Suchdienst in der Kanonierstraße<br />

einreicht, und mich, der ich die Dinge kenne und mich bescheiden dazu<br />

anbiete, nicht einmal für diesen geringsten Dienst unter Brüdern zuläßt.<br />

Sehr verehrter Herr Ministerpräsident! Ich verstehe mit meinem Herzen<br />

so vieles nicht mehr! Mir kommt es nicht darauf an, daß ich gerade<br />

dieses oder jenes tue, sondern daß es überhaupt jemand mit Liebe und mit<br />

Fleiß und mit Sorgfalt tut. Ich verstehe zwar nicht, daß man einen Menschen<br />

nimmt, der es in erster Linie nur für Geld tut, und den zurückweist,<br />

der mit seinem ganzen Herzen dabei ist - und bisher immer dabei war! Ist<br />

ein <strong>Pfarrer</strong> behördlicherseits schon so degradiert? Und hat man nicht wenigstens<br />

auch in diesen Kreisen das Bewußtsein, daß der <strong>Pfarrer</strong> auch ein<br />

Mensch und gar nicht ein so böswilliger Mensch ist? Wenn ich überhaupt<br />

eine Arbeit dabei tun dürfte, weil ich mit meiner ganzen Liebe dabei bin,<br />

würde ich auch eine Kontrolle nicht scheuen, im Gegenteil, sie könnte<br />

meine Arbeit ja nur bestätigen. Ich selber bin z. Zt. aber nicht in der Lage,<br />

die Umbettungsarbeiten hier zu bestätigen und wäre traurig, wenn auch<br />

dieses Werk, das ein Werk der Liebe und ein Friedenswerk sein sollte und<br />

müßte, neues Leid und Streit nach sich zöge, wobei dann immer leicht<br />

Recht und Unrecht und gehässige Übertreibungen dicht nebeneinander<br />

liegen. Meine größte Sorge aber ist, daß hier unter Umständen Spuren<br />

verwischt werden, die wir nie wiederfinden! Da man mich, den <strong>Pfarrer</strong> von<br />

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