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Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe

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Stunde lang bereits die Fragen, die uns bewegen und Not machen, in<br />

aller Offenheit und gegenseitigen Beachtung diskutiert. Außerdem<br />

bemüht sich die CDU laufend, mich bei jeder Gelegenheit anzusprechen.<br />

Was den Gemeindekirchenrat betrifft, so sind seine Aufgaben auf<br />

rein kirchliche Angelegenheiten beschränkt. Wir möchten auf keinen<br />

Fall zu einem Gremium für politische Fragen werden.<br />

Daß ein Kirchenältester zu solchen Fragen Stellung nimmt, ist nicht<br />

seine Aufgabe als Glied des Gemeindekirchenrates, aber es steht ihm<br />

als Bürger der DDR frei, sich jederzeit an diesen Gesprächen zu beteiligen,<br />

wenn er will.<br />

gez. P. <strong>Ernst</strong> <strong>Teichmann</strong><br />

Dokument 17<br />

Auszug aus einem Schreiben <strong>vom</strong> <strong>Pfarrer</strong> <strong>Teichmann</strong>, <strong>Halbe</strong>,<br />

an Frau Martens. 5<br />

<strong>Halbe</strong>, den 16.1.1964<br />

Beim DRK war ich dreimal vergeblich. Es hätte eigentlich klappen müssen.<br />

So bleiben Bekannte vorerst unbekannt. Auch bat ich Behm, nur<br />

mit Gräberregisternummern zu arbeiten, weil bei den Grabnummern<br />

immer noch Differenzen bestehen, die bei chronischer Sturheit nicht<br />

bereinigt werden können.<br />

Ich bin fast jeden Tag 3-4 Stunden für den Friedhof beschäftigt. Und<br />

laufend kommen Leute bis <strong>vom</strong> Erzgebirge, aus Mecklenburg, aus<br />

Magdeburg zu uns und stellen Nachforschungen an oder besuchen die<br />

Gräber. Sie bekommen, je nachdem wann sie kommen, Kaffee und<br />

Keks oder Kuchen oder Brötchen oder Mittagessen. Daß ich auch Zeit<br />

für sie haben muß, wird man verstehen.<br />

Wir sind ja kein Büro, sondern ein Pfarrhaus mit einer offenen Tür.<br />

Ihr macht Euch einfach keinen Begriff, was hier los ist. Auch die Anfragen<br />

von Behm sind nicht so einfach aus dem Handgelenk zu erledigen,<br />

dafür sind die Unterschiede zu groß, wobei meine Unterlagen immer<br />

zuverlässiger, aber offiziell nicht maßgeblich sind. Uns wächst die<br />

Arbeit buchstäblich über den Kopf. Denn mich erreicht mehr Post, als<br />

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