KV-Handbuch 2011 - SIGNAL IDUNA Vertriebspartnerservice AG
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Pflegepflichtversicherung (PPV)<br />
Die Leistungen ab 1.1.2010<br />
Erste Hauptgruppe sind Leistungen für häusliche Pflege:<br />
Pflegestufe<br />
Kostenerstattung<br />
für häusliche Pflegehilfe<br />
je Kalendermonat<br />
Pflegegeld für<br />
selbstbeschaffte<br />
Pflegehilfe je<br />
Kalendermonat<br />
I 440 EUR 225 EUR<br />
II 1.040 EUR 430 EUR<br />
III 1.510 EUR 685 EUR<br />
Weitere Leistungsarten:<br />
Häusliche Pflege bei Verhinderung einer Pflegeperson, Pflegehilfsmittel<br />
und technische Hilfen, Tages- und Nachtpflege (teilstationäre<br />
Pflege), Kurzzeitpflege (vollstationäre Pflege für max.<br />
4 Wochen im Jahr), Leistungen zur sozialen Sicherung der Pflegepersonen,<br />
Pflegekurse für Angehörige.<br />
Die zweite Hauptgruppe sind Leistungen bei vollstationärer<br />
Pflege. Grundsätzlich sind hierfür bis zu 1.510 EUR monatlich<br />
vorgesehen (in Härtefällen bis zu 1.825 EUR). Weil Abrechnungs<br />
grundlagen zwischen den Heimen und den Pflegekassen<br />
derzeit noch fehlen, werden als Pauschalleistung je Kalendermonat<br />
folgende Beträge festgesetzt:<br />
Pflegestufe<br />
I<br />
II<br />
III<br />
Pauschalleistung vollstationäre Pflege<br />
höchstens jedoch 75 % des Heimentgelts<br />
1.023 EUR<br />
1.279 EUR<br />
1.510 EUR<br />
Personen mit Anspruch auf Beihilfe im Pflegefall erhalten Vertragsleistungen,<br />
die zusammen mit der Beihilfe (Beihilfevorschrift<br />
Bund) den für „normal“ Versicherte vorgeschriebenen<br />
Versicherungsleistungen entsprechen. Der Beihilfebemessungs<br />
satz beträgt danach für<br />
• Beihilfeberechtigte im aktiven<br />
Dienst und deren Ehegatten 50 %<br />
• Beihilfeberechtigte im Ruhestand 70 %<br />
• berücksichtigungsfähige Kinder 80 %<br />
Die Tarifstufe PVB sieht dementsprechend Leistungen von 20,<br />
30 und 50 % vor, schließt also exakt die Beihilfelücke.<br />
Die Beiträge<br />
... in der sozialen Pflegeversicherung<br />
Prozentsatz von den beitragspflichtigen Einnahmen bis zur Beitragsbemessungsgrenze.<br />
Beitragssatz = 1,95 %, für Beihilfeberechtigte/<br />
Heilfürsorgeberechtigte 40%.<br />
Normalversicherte Beihilfeberechtigte<br />
Höchstbeitrag 72,40 EUR 28,96 EUR<br />
Durch das „Kinder-Berücksichtigungsgesetz (KiBG)“ müssen in<br />
der sozialen Pflegeversicherung seit dem 1.1.2005 kinderlose<br />
Mitglieder ab Vollendung des 23. Lebensjahres einen um<br />
0,25%-Punkte erhöhten Beitragssatz zahlen. Kinderlose Mitglieder,<br />
die vor dem 1. Januar 1940 geboren sind, sind von diesem<br />
Zuschlag ausgenommen. Der Beitragszuschlag wird vom<br />
Mitglied alleine getragen (bei Arbeitnehmern also ohne Beteiligung<br />
des Arbeitgebers). Bereits ein Kind reicht für die lebenslange<br />
Befreiung von diesem Zuschlag aus (egal ob das Kind<br />
noch bei den Eltern wohnt oder nicht); das gleiche gilt, falls das<br />
Kind nicht mehr leben sollte. Hinweis: Der Zuschlag gilt nicht für<br />
privat <strong>KV</strong>-Voll-Versicherte.<br />
... in der privaten <strong>SIGNAL</strong> Pflegepflichtversicherung<br />
Anwartschaftsdeckungsverfahren (inklusive Alterungsrückstellung)<br />
mit Besonderheiten:<br />
• beitragsfreie Versicherung von Kindern nach den gleichen<br />
Regeln wie in der sozialen Pflegeversicherung<br />
• Begrenzung auf den SPV-Höchstbeitrag (nach einer Vorversicherungszeit<br />
von 5 Jahren in der P<strong>KV</strong>/ PPV)<br />
• Für ab 01.01.1995 privat Pflegeversicherte und für Beihilfeberechtigte<br />
aus der Öffnungsaktion Begrenzung auf den<br />
Höchstbeitrag (nur für diejenigen, die im Rahmen der Öffnungsaktion<br />
einen Risikozuschlag zur <strong>KV</strong> zahlen), (Beihilfeberechtigte:<br />
40 %) bzw. Kappung auf 75 % je Ehegatte des<br />
SPV-Höchstbeitrages bei Ehepaaren, wenn einer der Ehegatten<br />
kein oder nur ein geringfügiges Einkommen erzielt<br />
(konkrete <strong>SIGNAL</strong> Beiträge siehe nächste Seite)<br />
Höherverdienende Arbeitnehmer erhalten zu ihrem <strong>SIGNAL</strong><br />
PPV-Beitrag einen Beitragszuschuss. Dieser ist be grenzt auf<br />
den Betrag, der als Arbeitgeberanteil bei SPV-Ver siche rungspflicht<br />
fällig wäre (<strong>2011</strong> maximal 36,20 EUR), höchs tens jedoch<br />
auf die Hälfte des tatsächlichen PPV-Beitrages. Da in Sachsen<br />
kein gesetzlicher Feiertag (Buß- und Bettag) gestrichen wurde,<br />
ergibt sich dort folgende Aufteilung der<br />
Beiträge:<br />
• 1,475% trägt der Arbeitnehmer (Kinderlose: 1,725%)<br />
• 0,475% trägt der Arbeitgeber<br />
Somit beträgt in Sachsen der maximale Arbeitgeber zuschuss<br />
17,63 EUR (0,475 % von 3.712,50 EUR). Der Zuschuss berechnet<br />
sich in Sachsen im Einzelfall wie folgt:<br />
<strong>SIGNAL</strong> PPV-Beitrag x 0,95<br />
höchstens 17,63 EUR<br />
1,95<br />
Pflegereform 1. Juli 2008 (Pflege-Weiterentwicklungsgesetz)<br />
Unter anderem mit folgenden Änderungen:<br />
• Verbesserung der Leistungen<br />
Bis 2012 schrittweise Anhebung der ambulanten Sachleistungen,<br />
der Leistungen zur Tagespflege und des Pflegegeldes sowie der<br />
stationären Leistungen.<br />
Verbesserte Kombinationsmöglichkeit der Leistungen zur Tagesund<br />
Nachtpflege<br />
• Ausweitung der Leistungen auf Menschen mit eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz (z. B. Demenzkranke) durch Zahlung eines Betreuungsbetrages<br />
bereits in „Pflegestufe 0“<br />
• Leistungsdynamisierung: künftig werden in einem dreijährigen<br />
Rhythmus die Pflegeleistungen dynamisiert<br />
• Einführung einer Pflegezeit von 6 Monaten und kurzzeitige Arbeitsverhinderung<br />
von bis zu 10 Arbeitstagen<br />
• Anspruch auf Pflegeberatung (in der G<strong>KV</strong> überwiegend durch<br />
Pflegestützpunkte; in der P<strong>KV</strong> durch „COMPASS Private Pflegeberatung“)<br />
• Anhebung des Beitragssatzes um 0,25%-Punkte auf 1,95% (2,2%<br />
bei über 23-jährigen Kinderlosen)<br />
• Neue Kooperationsmöglichkeit: Pflegekassen erhalten analog zur<br />
G<strong>KV</strong> die Möglichkeit, private Pflege-Zusatzversicherungen zu<br />
vermitteln<br />
• Förderung der Pflege durch Angehörige durch das Pflegezeitgesetz<br />
(sozial abgesicherte Freistellung von der Arbeit)<br />
: 2<br />
Pflegeversicherung<br />
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