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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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wohl der beste militärische Augenpunkt sein, so daß man billig<br />

Bedenken trägt, jedermann sich auf demselben umsehen zu lassen.<br />

Das Seelazarett an dem andern Ende des Hafens, gleich am<br />

Wege von Loretto und Sinigaglia, der sich dort trennt, ist ein<br />

sehr schönes Gebäude ganz am Meere, so daß eine Brücke hinüberführt.<br />

Es hat rund herum eine Menge schöner, bequemer<br />

Gemächer, eine Kapelle mitten <strong>im</strong> Hofe, frisches Wasser durch<br />

Röhren vom Berge und ein ziemlich großes Warenhaus. Auch<br />

das Militärspital auf dem Lande ist ein schönes, weitläufiges Gebäude.<br />

Die Schiffe sind meistens fremde, und die Handlung hebt<br />

sich nur sehr langsam durch die Maßregel des römischen Hofes,<br />

daß man Ancona zu einem Freihafen erklärt hat. Auf der südlichen<br />

Höhe der Stadt steht die alte Kathedralkirche, wo außer<br />

dem unverweslichen heiligen Cyriakus noch einige andere Kapitalheilige<br />

begraben liegen, deren Namen mir entfallen sind. Man<br />

findet dort eine schöne, prächtige, funkelnagelneue Inskription,<br />

daß Pius der Sechste auf seiner Rückkehr aus Deutschland, wo<br />

er die Wiener gesegnet hatte, daselbst die Unverweslichkeit des<br />

Heiligen in Augenschein genommen, bewundert und von neuem<br />

dokumentiert habe. Dieses Monument des Wunderglaubens ist<br />

dem Papst auf Kosten des Volks und der Stände der Mark Ancona<br />

in der glänzenden marmornen Krypte der Heiligen errichtet<br />

worden. O Sancta! Die Börse ist ein großer, schöner, gewölbter<br />

Saal mitten in der Stadt, mit interessanten, gut gearbeiteten Gemälden<br />

und Statuen, welche moralische und bürgerliche Tugenden<br />

vorstellen. Die erstern sollen von Perugino sein, wie man<br />

mir sagte; ich hätte sie nicht für so alt gehalten.<br />

Im Theater gab man die alte Posse »Der lustige Schuster« gar<br />

nicht übel, und das italienische Talent zur Burleske mit dem feinen<br />

Takt für Schicklichkeit und Anstand zeigte sich hier sehr<br />

vorteilhaft. Ich konnte nicht umhin, Dir hier einige Worte über<br />

unsere deutschen Landsleute auf der Bühne zu sagen. Es wäre

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