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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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nicht fertig werden. Ob so etwas auf meiner Nase mag gesessen,<br />

weiß ich nicht; die Herren zeigten mir nichts mehr von ihren<br />

übrigen Herrlichkeiten. Hier las man mir ein Manuskript von<br />

einem Abt Sacchio vor, das eine Beschreibung und Geschichte<br />

der Stadt Messina enthielt, und das man sehr hoch schätzte;<br />

aber <strong>nach</strong> dem zu urteilen, was davon gelesen wurde, brauchen<br />

wir es nicht zu bedauern, daß der Schatz <strong>im</strong> Kloster liegt; die<br />

Abhandlung scheint bloß für Mönche pragmatisch. Die Festung<br />

zu sehen muß man Erlaubnis haben, welches etwas schwer hält.<br />

Ich bemühte mich nicht darum, da ich schon so viel aus der Anlage<br />

sah, daß man mit zweitausend braven Grenadieren ohne<br />

Erlaubnis hineingehen könnte. Alles ist nur auf einen Angriff zu<br />

Wasser berechnet. Der Hafen hier und in Palermo sind noch die<br />

einzigen Orte, wo ich in Sizilien einige artige Weibergestalten<br />

gesehen habe. Anderwärts und vorzüglich in Agrigent und <strong>Syrakus</strong><br />

war ich mit meinen griechischen Idealen aus dem Theokrit<br />

traurig durchgefallen. Der Hafen ist auch hier und in Palermo<br />

die einzige Promenade und für den Menschen, der Menschen<br />

studieren will, gewiß eine der wichtigsten, so bunt und kraus<br />

sind die Gestalten vieler Nationen durcheinander gruppiert!<br />

Schon in der Stadt selbst wohnt eine große Verschiedenheit, und<br />

der Fremden sind eine Menge. Einen der schönsten Augenblicke<br />

hatte ich gerstern abend, bei dem ich als Mensch über die Menschen<br />

mich fast der Freudentränen nicht enthalten konnte. Ein<br />

fremdes Schiff kam aus dem Mittelländischen Meer die Meerenge<br />

herab. Ich weiß nicht, ob es durch Sturm oder irgendeinen andern<br />

Unfall gelitten hatte; es war in Gefahr und tat Notschüsse.<br />

Du hättest sehen sollen, mit welchem göttlichen Enthusiasmus<br />

fast übermenschliche Kraft zwanzig Boote von verschiedenen<br />

Völkern durch die Wogen auf die Höhe hinausarbeitete, um die<br />

Leidenden zu retten. Italiener, Franzosen, Engländer, Griechen<br />

und Türken wetteiferten in dem schönsten Kampfe; sie waren

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