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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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Mitter<strong>nach</strong>t Ruhe erwarten. Ich höre, ich bin Ihnen verdächtig.<br />

Führen Sie mich vor die Behörde, wohin Sie wollen, aber machen<br />

Sie die Sache mit Ernst und Ruhe und als ordentliche brave<br />

Leute ab!« Es ward stiller; die Wirtin und einige von ihnen baten<br />

mich, oben zu bleiben, welches ich natürlich sehr gern tat; und<br />

<strong>nach</strong> und <strong>nach</strong> schlichen sie alle fort. Spaßhaft ist es nicht ganz,<br />

denn dort geht man selten ohne Flinte und Messer, und jeder ist<br />

zur Exekution fertig.<br />

Den andern Morgen wandelte ich also allein zwischen den<br />

Ölbergen <strong>nach</strong> Mola di Gaeta hinüber. Die Amme ist durch dieses<br />

Etablissement ihres Namens fast berühmter geworden als ihr<br />

frommer Milchsohn. Warum war ich nun nicht gestern noch<br />

bis hierher gegangen? Hier fand ich ein großes, schönes, ziemlich<br />

billiges Gasthaus, wo ich bei frischen Eiern und bei frischen<br />

Fischen, die nicht weit von mir aus dem Meere gezogen wurden,<br />

und frischen, herrlichen Früchten ein vortreffliches Frühstück<br />

hielt. Unter mir stand ein Zitronengarten in der schönsten Glut<br />

der Früchte; und links und rechts übersah ich die Bucht von der<br />

Spitze des Vorgebirges rund herum bis hinüber <strong>nach</strong> Ischia und<br />

Procida. Es ist, in der Entfernung von einigen hundert Meilen,<br />

das köstlichste Dessert, wenn wir uns durch die Erinnerung irgend<br />

eines kleinen Vorfalles mit unsern Freunden wieder in nähere<br />

Berührung setzen können. Hier, auf der nämlichen Stelle,<br />

hatte vor mehreren <strong>Jahre</strong>n Friedrich Schulz gesessen und Fische<br />

und Früchte gegessen und mich aufgefordert, seiner zu gedenken,<br />

wenn ich von Mola auf das klassische Land umherschauen<br />

würde. Jetzt ist er nicht mehr, der Liebling seiner Freunde und<br />

der Grazien, der die Freude bei den Fittichen zu halten verstand<br />

und sie rund umher gab. Wo auch seine Asche ruht, ein Biederer<br />

müsse hingehen und sie segnen! Keiner seiner Schwachheiten<br />

werde gedacht; er machte durch sein Herz gut, was sein Kopf<br />

versah.

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