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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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tragen wollte) an den öffentlichen Orten der Stadt herumlaufen<br />

sehen und doch gesehen, daß ich mit einem Lohnbedienten lief<br />

und Liren verzehrte. Ich zahlte dem Bedienten jeden Abend sein<br />

Geld, wenn ich ihn nicht mehr brauchte; dieses geschah diesen<br />

Abend, da es noch ganz hell war, auf dem Markusplatze. Einige<br />

Mädchen der Aphrodite Pandemos mochten bemerkt haben, daß<br />

ich bei der Abzahlung des Menschen eine ziemliche Handvoll<br />

silberner Liren aus der Tasche gezogen hatte, und hingen sich,<br />

als der Bediente fort war und ich allein gemächlich <strong>nach</strong> Hause<br />

schlenderte, ganz freundlich und gefällig an meinen Arm. Ich<br />

blieb stehen, und sie taten das nämliche. Man gruppierte sich um<br />

uns herum, und ich bat sie höflich, sich nicht die Mühe zu geben,<br />

mich zu inkommodieren. Sie fuhren mit ihrer artigen Vertraulichkeit<br />

fort, und ich ward ernst. Sie waren beide ganz hübsche<br />

Sünderinnen und trugen sich ganz niedlich und anständig mit<br />

der feineren Klasse. Ich demonstrierte in meinem gebrochenen<br />

Italienisch, so gut ich konnte, sie möchten mich in Ruhe lassen.<br />

Es half nichts; die Gesellschaft in einiger Entfernung lächelte,<br />

und einige lachten sogar. Die Gruppe mochte allerdings possierlich<br />

genug sein. Eine von den beiden Nymphchen schmiegte sich<br />

endlich so schmeichelnd als möglich an mich an. Da wurde ich<br />

heiß und fing an, in meinem stärksten Baßtone auf gut Russisch<br />

zu fluchen, mischte so etwas von Impudenza und senza vergogna<br />

dazu und stampfte mit meinem Knotenstocke so emphatisch auf<br />

das Pflaster, daß die Gesellschaft sich schüchtern zerstreute und<br />

die erschrockenen Geschöpfchen ihren Weg gingen.<br />

Ein anderer, etwas ernsthafterer Vorfall beschäftigte mich fast<br />

eine halbe Stunde. Ich verschließe den Abend mein Z<strong>im</strong>mer und<br />

lege mich zu Bett. Als ich den Morgen aufstehe, finde ich meine<br />

Kleider, die neben mir auf einem andern Bette lagen, ziemlich<br />

in Unordnung und meinen Hut herabgeworfen. Ich wußte ganz<br />

gewiß, in welche Ordnung ich sie gelegt hatte. Das Schloß war

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