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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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damals die Franzosen den Frieden nicht eben so nötig hatten wie<br />

die Deutschen, oder wenn Bonaparte andere Absichten hatte, als<br />

er <strong>nach</strong>her zeigte, so war das Unglück für die österreichischen<br />

Staaten entsetzlich. Was konnte man von den Vorspiegelungen<br />

erwarten? Es war bekannt, Wien hätte sich nicht acht Tage halten<br />

können; und welche Folgen hätte es gehabt, wenn es auf dem<br />

Wege der Gewalt in die Hände der Feinde gekommen wäre? Die<br />

Wiener waren zwar sicher, daß es nicht dahin kommen würde;<br />

aber eben deswegen waren die Vorkehrungen ziemlich verkehrt.<br />

Man hätte gleich mit Entschlossenheit der Max<strong>im</strong>e des Ministers<br />

folgen können, dessen übrige Verfahrungsart ich aber nicht<br />

verteidigen möchte. Hier hatte er ganz recht, wenn nur sonst die<br />

Kräfte gewogen gewesen wären: »Die Residenz ist nicht die Monarchie;<br />

und es ist manchem Staate nichts weniger als wohltätig,<br />

daß die Hauptstadt so viel Einfluß auf das Ganze hat.«<br />

Für Kunstsachen und gelehrtes Wesen habe ich, wie Dir bekannt<br />

ist, nur selten eine glückliche St<strong>im</strong>mung; ich will Dir also,<br />

zumal da das Feld hier zu groß ist, darüber nichts weiter sagen.<br />

Du magst Dir von Schnorr erzählen lassen, der vermutlich eher<br />

zurückkommt als ich.<br />

Ich darf rühmen, daß ich in Wien überall mit einer Bonhommie<br />

und Gefälligkeit behandelt worden bin, die man vielleicht<br />

in Residenzen nicht so gewöhnlich findet. Selbst die schnakische<br />

Visitation an der Barriere wurde, was die Art betrifft, mit<br />

Höflichkeit gemacht. Den einzigen böotischen, aber auch echt<br />

böotischen Auftritt hatte ich auf der italienischen Kanzlei. Hier<br />

wurde ich mit meinem alten Passe von der Polizei um einen neuen<br />

gewiesen. Im Vorz<strong>im</strong>mer war man artig genug und meldete<br />

mich, da ich Eile zeigte, sogleich dem Präsidenten, der eine Art<br />

von Minister ist, den ich weiter nicht kenne. Er hatte nämlich<br />

meinen Paß von Dresden schon vor sich in der Hand, als ich<br />

eintrat.

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