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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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Schule des Königs Poniatowsky. An ihm ist ein großer Balletmeister<br />

verloren gegangen und ein schlechter König gewonnen<br />

worden.<br />

In Rom hatte ich einige Höflichkeitsaufträge an den General<br />

Dombrowsky erhalten, und er nahm mich mit vieler Freundlichkeit<br />

auf und lud mich mit nordischer Gastfreiheit auf die<br />

ganze Zeit meines Hierseins an seinen Tisch. Hier fand ich mit<br />

ihm und anderen von Polen aus Berührung. Ich hatte ihn einige<br />

Male in Suwarows Hauptquartier gesehen; und er hatte von seinem<br />

ersten Dienst unser Vaterland Sachsen noch sehr lieb. Er ist<br />

einer von den heutigen Generalen, die die meiste Wissenschaft<br />

ihres Faches haben, und Du findest bei ihm Bücher und Karten,<br />

die Du vielleicht an vielen andern Orten vergebens suchst. Er<br />

ist ein sehr freier, strenger Beurteiler militärischer Zeichnungen,<br />

fordert das Wesentliche und bekümmert sich nicht um zierliche<br />

Kleinigkeiten. Er hat eine schöne Sammlung guter Kupferstiche<br />

von den Köpfen großer Männer; besonders ist darunter ein Gustav<br />

Adolph, der sehr alt und charakteristisch ist, und auf den<br />

er viel hält. Eine Anekdote aus diesem nun geendigten Kriege<br />

wird Dir vielleicht nicht unangenehm sein. Dombrowsky liebte<br />

Schillers Dreißigjährigen Krieg und trug ihn in seinen Feldzügen<br />

in der Tasche. Bei Trebbia oder Novi schlug eine Kugel gerade<br />

auf den Ort, wo unten das Buch lag, und dadurch wurde ihm<br />

wahrscheinlich das Leben gerettet. Ich habe das durchschlagene<br />

Exemplar selbst in Rom gesehen, wo er es einem Freunde zum<br />

Andenken geschenkt hat, und die Erzählung aus dem eigenen<br />

Munde des Generals. Er sagte mir lachend: »Schiller hat mich<br />

gerettet, aber er ist vielleicht auch schuld an der Gefahr, denn die<br />

Kugel hat eine Unwahrheit herausgeschlagen. Es stand dort, die<br />

Polen haben bei Lützen gefochten; das ist nicht wahr; es waren<br />

Kroaten. Die Polen haben nie für Geld geschlagen; selbst jetzt<br />

schlugen wir noch für unser Vaterland, ob es gleich nunmehr

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