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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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unsere Maultiere hier lassen. Der Schnee ward bald sehr hoch<br />

und das Steigen sehr beschwerlich. Unsere Führer rieten uns, nur<br />

langsam zu gehen, und sie hatten recht; aber die Herren ruhten<br />

zu oft absatzweise, und darin hatten diese nicht recht. »Methinks<br />

I smell the morning air,« sagte der Major und fuhr ganz drollig<br />

fort, als ein junger Lieutenant durch den hohlen Schnee auf ein<br />

Lavastück fiel und über den Fuß klagte: »Alack, what dangers do<br />

environ the man that meddles with cold iron!« Die Kälte des Morgens<br />

ward schneidend und die Engländer, die wohl in Ägypten<br />

und Malta eine solche Partie nicht gemacht hatten, schüttelten<br />

sich wie die Matrosen. Endlich erreichten wir den Steinhaufen<br />

des sogenannten Philosophenturms, und die Sonne tauchte eben<br />

glühend über die Berge von Kalabrien herauf und vergoldete,<br />

was wir von der Meerenge sehen konnten, die ganze See und den<br />

Taurus zu unsern Füßen. Ganz rein war die Luft nicht, aber ohne<br />

Wolken; desto magischer war die Szene. Hinter uns lag noch alles<br />

in Nacht, und vor uns tanzten hier und da Nebelgestalten auf<br />

dem Ozean. Wer kann hier beschreiben? N<strong>im</strong>m Deinen Benda<br />

und laß auf silbernem Flügel dem Mädchen auf Naxos die Sonne<br />

aufgehen, und wenn Du nicht etwas von unserm Vergnügen<br />

hast, so kann Dir kein Gott helfen. So ging uns Titan auf, aber<br />

wir standen über einem werdenen Gewitter; es konnte uns nicht<br />

erreichen. Einer der Herren lief wehklagend und hoch aufschreiend<br />

um die Trümmer herum, denn er hatte die Finger erfroren.<br />

Wir halfen mit Schnee und rieben und wuschen und arbeiteten<br />

uns endlich zu dem Gipfel des Berges hinauf. Mir deucht, man<br />

müßte bis zum Philosophenturm reiten können; bis dahin ist es<br />

nicht zu sehr jäh, aber die Kälte verbietet es; wenigstens möchte<br />

ich eben deswegen ohne große Verwahrung nicht von der Kavalkade<br />

sein. Von hier aus kann man nicht mehr gehen, man<br />

muß steigen und zuweilen klettern und zuweilen kl<strong>im</strong>men. Es<br />

scheint nur noch eine Viertelstunde bis zur höchsten Spitze zu

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