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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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hinunter ganz nahe an den Rand des eigentlichen Schlundes zu<br />

kommen. Bloß von der Seite von Taormina, wo eine sehr große<br />

Vertiefung ausgeht, muß man hineinsteigen können, wenn<br />

man Zeit und Mut genug hat, die Gefahr zu bestehen, denn eine<br />

kleine Veränderung des Windes kann tödlich werden, und man<br />

erstickt wie Plinius. Übrigens würde man wohl unten am Rande<br />

weiter nichts sehen können. Hätte ich drei Tage Zeit und einen<br />

entschlossenen, der Gegend ganz kundigen Führer, so wollte ich<br />

mir wohl die Ehre erwerben, unten gewesen zu sein, wenn es der<br />

Wind erlaubte. Man müßte aber mit viel größerer Schwierigkeit<br />

von Taormina hinaufsteigen.<br />

Nachdem wir uns von unserm ersten Hinstaunen etwas erholt<br />

hatten, sahen wir nun auch rund umher. Die Sonne stand nicht<br />

mehr so tief, und es war auch auf der übrigen Insel schon ziemlich<br />

hell. Wir sahen das ganze große, schöne, herrliche Eiland<br />

unter uns vor uns liegen, wenigstens den schönsten Teil desselben.<br />

Alles, was um den Berg herumliegt, das ganze Tal Enna bis<br />

<strong>nach</strong> Palagonia und Lentini, mit allen Städten und Flecken und<br />

Flüssen, war wie in magischem Duft gewebt. Vorzüglich reizend<br />

zog sich der S<strong>im</strong>äthus aus den Bergen durch die schöne Fläche<br />

lang hinab in das Meer, und man übersah mit einem Blick seinen<br />

ganzen Lauf. Tiefer hin lag der See Lentini und glänzte wie ein<br />

Zauberspiegel durch die elektrische Luft. Die Folge wird zeigen,<br />

daß die Luft nicht sehr rein, aber vielleicht nur desto schöner für<br />

unsern Morgen war. Man sah hinunter bis <strong>nach</strong> Augusta und in<br />

die Gegend von <strong>Syrakus</strong>. Aber die Schwäche meiner Augen und<br />

die Dünste des H<strong>im</strong>mels, der doch fast unbewölkt war, hinderten<br />

mich, weiter zu sehen. Messina habe ich nicht gesehen, und mir<br />

deucht, man kann es auch von hier nicht sehen; es liegt zu tief<br />

landeinwärts an der Meerenge, und die Berge müssen es decken.<br />

Palermo kann man durchaus nicht sehen, sondern nur die Berge<br />

umher. Von den Liparen sahen wir nur etwas durch die Wölk-

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