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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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Recht hat. Er pinselte mir aber die Ohren so voll, daß ich ihm<br />

sagte, er möchte mich ungehudelt lassen mit seinen erbärmlichen<br />

Litaneien; wenn ich totgeschlagen werden sollte, so wollte<br />

ich mich doch wenigstens vorher nicht weiter beunruhigen. Das<br />

kam dem Kerl sehr gottlos vor und mir seine Klagelieder sehr<br />

albern. Er trieb mich <strong>im</strong>mer vorwärts, mich nur durch die berüchtigte<br />

Felsenpassage zu bringen, und dankte allen Heiligen<br />

inbrünstiglich, als wir aus der Gegend heraus waren. Er segnete<br />

meinen Entschluß, als ich mich auf der Straße von einem Vetturino<br />

bereden ließ, mich einzusetzen und mich mit ihm bis <strong>nach</strong><br />

Kapua bringen zu lassen. Als wir in Kapua ankamen, war der<br />

Gouverneur <strong>nach</strong> Kaserta gefahren, und man wollte durchaus,<br />

ich sollte seine Rückkehr erwarten damit er meinen Paß ratifizieren<br />

möchte. Endlich bestürmte ich den Capitaine du jour so<br />

viel, daß er mir den Paß ohne Visierung zurückgab und dem<br />

Offizier an dem Tore Befehl schickte, er solle mich gehenlassen;<br />

er selbst wolle die Ausnahme verantworten.<br />

Nun wollte ich über Altkapua <strong>nach</strong> Kaserta gehen; dazu war<br />

aber mein Kalabrese durchaus nicht zu bringen, er meinte, das<br />

wäre der sichere Tod, da w<strong>im</strong>melte es von Mariuolen. Ich gab<br />

dem Schuft einige Karlin, verstehe neapolitanische, ließ ihn<br />

rechts <strong>nach</strong> Aversa fortrollen, um dort am rechten Orte seine<br />

attellanischen Fabeln zu erzählen, und schlug mich links <strong>nach</strong><br />

Altkapua. Einige ehrsame Bürger aus der Festung Neukapua, die<br />

ich einholte, und denen ich die lächerliche Furcht des Menschen<br />

erzählte, meinten, es sei zwar etwas Gefahr, werde aber <strong>im</strong>mer<br />

übertrieben, und man habe nun doch schon seit einigen Wochen<br />

nichts gehört. Die Herren schienen sich patriotisch ihrer vaterländischen<br />

Gegend anzunehmen. Wo ehemals Kapua war, steht<br />

jetzt, glaube ich, der Flecken Sankt Martin, ungefähr eine Stunde<br />

von der neuen Stadt, die unten am Vulturnus in einer bessern<br />

militärischen Position angelegt ist. Sankt Martin ist noch jetzt

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