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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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hatte er sie nötig, um seine Viktualien aus der Stadt zu holen; er<br />

nahm sie also mit dem jungen Esel von dreiundzwanzig Stunden<br />

zusammen. Der kleine Novize des Lebens konnte natürlich<br />

die große Tour nicht aushalten. Der Mönch mit seinem langen<br />

Talar nahm seinen Zögling auf die Schulter und ging voran, und<br />

die Mutter folgte in angeborner Sanftmut und Geduld mit den<br />

Körben. So fanden wir den Gottesmann. Er ist übrigens ein ehrlicher<br />

Schuster aus <strong>Syrakus</strong>, der drei Söhne erzogen und zur Armee<br />

und auf die See geschickt hat. Nach dem Tode seiner Frau,<br />

da seine abnehmenden Augen dem Ort und dem Draht nicht<br />

mehr recht gebieten wollten, hat ihn der Bischof hierher gesetzt;<br />

vielleicht das Gescheiteste, was seit langer Zeit ein Bischof von<br />

<strong>Syrakus</strong> getan hat! Die Krypte der Kirche, wo noch Gottesdienst<br />

gehalten wird, ist auch schon tief und schauerlich genug. Von<br />

den Gemälden in den verschiedenen Abteilungen der Katakomben<br />

läßt sich wohl nicht viel sagen, denn sie sind meistens neu.<br />

Aus einer griechischen Inschrift habe ich auch nichts machen<br />

können, das ist indessen kein Beweis, daß es andere nicht besser<br />

verstehen. Die Leute fabeln hier, daß diese Katakomben bis <strong>nach</strong><br />

Catanien gehen, vermutlich weil man ehemals dort auch Katakomben<br />

gefunden haben mag. Das ist ebenso, als wenn zuweilen<br />

der Führer der Baumannshöhle versichert, daß sie sich bis <strong>nach</strong><br />

Goßlar erstrecke.<br />

Der Sommer muß hier zuweilen schon fürchterlich sein, denn<br />

Landolina erzählte mir von einem gewissen Südwestwinde, den<br />

man il ponente nennt, welcher zuweilen in einem Nachmittage<br />

durch seinen Hauch alle Pflanzen <strong>im</strong> eigentlichen Sinne verbrenne,<br />

die Bäume entlaube und den Wein verderbe. Der Sirocco soll<br />

ein kühlendes Lüftchen gegen diesen sein, man finde <strong>nach</strong>her in<br />

einem solchen Grade alles verdorrt, daß man es sogleich zu Asche<br />

reiben könne. Zum Glück sei er nur sehr selten. Auch der Hagel,<br />

der hier zuweilen falle, sei so groß und scharf, daß er die Stengel

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