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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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Von der Wasserseite möchte es <strong>im</strong>mer etwas kosten, Messini<br />

anzugreifen, aber zu Lande von Scaletta würde man so ziemlich<br />

gleich gegen gleich fechten, und der Ort würde sich nicht halten.<br />

Ich war hier an einen Präpositus in einem Kloster empfohlen,<br />

der viel Güte und Freundlichkeit, aber ziemlich wenig Sinn für<br />

Aufklärung hatte, welches man dem guten Mann in seiner Lage<br />

so übel nicht nehmen muß. Er begleitete mich mit vieler Gefälligkeit<br />

überall hin und wollte mich in dem Kloster logieren;<br />

aber ich hatte schon in der Stadt ein ziemlich gutes Wirtshaus.<br />

Die Kirche des heiligen Gregorius auf einer ziemlichen Anhöhe<br />

ist reich an Freskogemälden und Marmorarbeit; aber was<br />

mir wichtiger ist als dieses, sie gibt von ihrer Fassade links und<br />

rechts die schönste Aussicht über die Stadt und den Meerbusen,<br />

und mit einem guten Glase muß man hier sehen können, was<br />

gegenüber am Ufer in Italien und in Reggio auf den Gassen geschieht.<br />

In dem Hause des Herrn Marini, eines Patriziers der<br />

Stadt, steht als neuestes Altertum ein Stück von einer alten Säule<br />

mit Inschrift, das vor einiger Zeit gefunden worden ist. Sie hat<br />

auf einem Brunnen gestanden, und man behauptet, die Inschrift<br />

sei griechisch; aber niemand ist da, der sie erklären könnte. Ob<br />

ich gleich leidlich griechisch lese, so konnte ich doch nicht einmal<br />

herausbringen, ob es nur griechische Lettern wären. Vielleicht<br />

ist es altes phönizisches Griechisch, und in diesem Falle<br />

vielleicht eins der ältesten Monumente. Schrift und Marmor haben<br />

sehr gelitten, da sie lange unter der Erde gelegen haben. Das<br />

Stück ist, soviel ich weiß, noch nicht bekannt und wird sorgfältig<br />

aufgehoben. Ich empfehle es Männern, die gelehrter sind als<br />

ich, da es doch vielleicht für irgendeinen Punkt der Geschichte<br />

nicht unwichtig ist.<br />

Die Herren des Klosters luden mich ein, zum Fasttage bei ihnen<br />

zu essen. Dieses ist die einzige Mahlzeit, die ich in Italien<br />

bei Italienern genossen habe; und sie war stattlich. Von den üb-

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