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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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und stirbt oder flucht und raubt, <strong>nach</strong>dem es mehr Energie oder<br />

mehr fromme Eselsgeduld hat. Es wird schon besser werden, soviel<br />

es das System leidet.<br />

In Hetrurien weiß man sich vor Erstaunen über alle die Veränderungen<br />

zu Hause und auswärts noch nicht zu fassen. Die<br />

meisten, da die Menschen nun doch einmal beherrscht sein müssen,<br />

wünschen sich wieder das sanfte österreichische Joch, wie<br />

es unter Leopold war. Die Vernünftigeren klagen leise oder auch<br />

wohl laut über die Anmaßlichkeit des römischen Hofes und die<br />

Schwachheit der Regierung; und die hitzigen Polypragmatiker<br />

hoffen auf eine Veränderung diesseits der Berge.<br />

Die italienische Republik windet sich, trotz den Eigenmächtigkeiten<br />

und Malversationen der Franzosen, ihrer Herren<br />

Nachbarn, <strong>nach</strong> und <strong>nach</strong> aus der tausendjährigen Lethargie.<br />

Hier war an einigen Orten viel vorgearbeitet; aber auch das alte<br />

Päpstliche erholt sich und wird etwas humaner. Das Päpstliche<br />

diesseits der Apenninen scheint indessen nie so tief gesunken<br />

zu sein als in der Nähe des Heiligtums. Weit von dem Segen<br />

war <strong>im</strong>mer etwas besseres Gedeihen. Alles liegt hier noch <strong>im</strong><br />

Werden und in der Krise. Die großen Städte klagen zwar über<br />

Verlust, aber das platte Land hebt sich doch merklich. Das läßt<br />

sich wieder sehr leicht erklären. In Italien scheinen überhaupt<br />

die Städte das Land verzehrt zu haben, welches wohl weder politisch<br />

noch kosmisch gut ist.<br />

Die Franzosen <strong>im</strong> allgemeinen haben sich in Italien gut betragen,<br />

sowie man ihnen das nämliche Zeugnis auch wohl in<br />

Deutschland nicht versagen kann. Man erzählt Beispiele von<br />

Aufopferung und Edelmut, die dem humanen Zuhörer außerordentlich<br />

wohltun und seine sympathetische Natur für den<br />

Gegensatz entschädigen, der sich zuweilen zeigt. Einzelne Generale,<br />

Kommissare und Offiziere machen oft grelle Ausnahmen.<br />

Unter den Generalen wird Murat als Erpresser und Plagegeist

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