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Spaziergang nach Syrakus im Jahre 802 - Igelity

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lich rein und hell, aber nicht mehr, wie ehemals, ungewöhnlich<br />

schön. Ich stieg so tief als möglich hinunter und schöpfte mit<br />

der hohlen Hand; man kann zwar das Wasser trinken, aber süß<br />

kann man es wohl kaum nennen, es schmeckt noch <strong>im</strong>mer etwas<br />

brackisch wie das meiste Wasser der Brunnen in Holland.<br />

Die Vermischung mit dem Meere muß also durch die neueste<br />

Veränderung noch nicht gänzlich wieder gehoben sein. Alles<br />

Wasser auf der kleinen Insel hat die nämliche Beschaffenheit<br />

und gehört wahrscheinlich durchaus zu der nämlichen Quelle.<br />

In der Kirche Sankt Philippi ist eine alte, tiefe, tiefe Gruft mit<br />

einer ziemlich bequemen Wendeltreppe hinab, wo unten Wasser<br />

von der nämlichen Beschaffenheit ist; nur fand ich es noch etwas<br />

salziger; das mag vielleicht von der großen Tiefe und dem beständig<br />

verschlossenen Raum herkommen. Landolina hält es für<br />

das alte Lustralwasser, welches man oft in griechischen Tempeln<br />

fand. Sehr möglich, es läßt sich gegen die Vermutung nichts sagen.<br />

Aber kann es nicht ebensowohl ein gewöhnlicher Brunnen<br />

zum öffentlichen Gebrauche gewesen sein? Er hatte unstreitig<br />

das nämliche Schicksal mit der Arethuse in den verschiedenen<br />

Erderschütterungen. Man weiß, die Insel machte bei den alten<br />

Tyrannen von <strong>Syrakus</strong> die Hauptfestung aus. Man hatte außer<br />

der Arethuse wenig Wasser in den Werken. Diese schöne Quelle<br />

liegt am Meere und war sehr bekannt. Der Feind konnte Mittel<br />

finden, sie zu nehmen oder zu verderben. War der Gedanke,<br />

sich noch einen Wasserplatz auf diesen Fall zu verschaffen und<br />

ihn vielleicht gehe<strong>im</strong> zu halten, nicht sehr natürlich? Ich will die<br />

Vermutung nicht weiter verfolgen und ebensowenig hartnäckig<br />

behaupten. Das Wasser als Lustralwasser konnte nebenher auch<br />

diese politische Reservebest<strong>im</strong>mung haben.<br />

Als ich hier in der Kirche saß, die eben ausgebessert wird,<br />

und den Schlüssel zur erwähnten Gruft erwartete, gesellte<br />

sich ein neapolitanischer Offizier zu mir, der ein Franzose von

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