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Untersuchungen zur - OPUS - Universität Würzburg

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2.5.2 Fließregulierungsmittel<br />

THEORIE UND STAND DER FORSCHUNG<br />

In Lehrbüchern der Pharm azeutischen Technologie werden Fließregulierung-, Schm ier- und<br />

Formentrennmittel häu fig unter dem Oberbegrif f „FST-Kom plex“ zusam mengefasst [ 1].<br />

Einige Autoren bezeichnen di ese Hilfsstoffe analog zu d em i m englischsprachig en Raum<br />

gebräuchlichem Begriff „glidant s“ auch als Gleitm ittel [1,79,80]. So zählt Leuenberger [ 80]<br />

Stoffe unterschiedlichster Natur wie Magn esiumstearat, Talkum , St ärke und A EROSIL ®<br />

(hochdisperses Siliciumdioxid) zu den Fließregulierungs- bzw. Gleitmitteln. Die Verwendung<br />

eines Oberbegriffs ist jedoc h irreführend, da die Hilf sstoffgruppen nicht nur völlig<br />

verschiedene Wirkmechanismen haben, sondern auch für unterschied liche Zwecke eingesetzt<br />

werden. Hydrophobe Substanzen wie z.B. Magnesiumstearat, Calcium behenat oder<br />

Stearinsäure verhindern während des Tablettie rvorgangs das Kleben eines Presslings an<br />

Matrize und Stem pel und eignen sich som it für eine Tablettenrezeptur als Schmier- bzw.<br />

Formentrennmittel. Ihre fließregulierende Potenz ist jedoch äußerst ger ing [ 81]. Materialien<br />

im Subm ikronbereich hingegen können die Ries elfähigkeit eines Sc hüttguts verbessern,<br />

bewirken jedoch keinen Schm iereffekt. Eine genauere Differenz ierung der einzelnen<br />

Hilfsstoffgruppen erscheint sinnv oll. In der vorliegenden Arbe it werden ausschließlich<br />

nanostrukturierte Materialen wie beispi elsweise h ochdisperse Kieselsäure als<br />

„Fließregulierungsmittel“ bezeichnet.<br />

2.5.2.1 Wirkungsweise von Fließregulierungsmitteln<br />

Der W irkmechanismus von Fließregulierun gmitteln w urde m ittlerweile grö ßtenteils<br />

aufgeklärt. Neben der Bindung von Feuchtigkeit beruht die fließregulierende W irkung vor<br />

allem auf der Reduktion von van-der-W aals-Kräften [4,77]. Die nanostrukturierten Teilchen<br />

(Gastpartikel) können in feinen Agglom eraten an größere Pulverpartikel (Trägerpartikel)<br />

adsorbiert werden und an deren Oberflächen Ra uigkeiten im unteren Mikrometer- oder sogar<br />

Nanometerbereich aus bilden. Die Oberfläc henrauigkeiten führen durch Abstandsvergrößerung<br />

zu einer drasti schen Reduktion der interpartikul ären Haftkräfte und som it zu<br />

einer Verbesserung des Fließverhaltens.<br />

Einige Auto ren erklären die W irkung von Flie ßregulierungsmitteln m it einer Verrin gerung<br />

von Reibungskräften und einem sogenannten „Kugellagereffekt“, welcher durch abgerundet e<br />

nichtadsorbierte Agglom erate zu einer Um wandlung der Gleitreibung in eine Rollreibung<br />

führe [ 79]. Aufgrund der aktuellen Erkenntnisse [<br />

Abstand genommen werden.<br />

4,5] sollte von dieser Theorie jedoch

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