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Gutzeit u. a.: Konzepte zur Hochbegabtenför<strong>de</strong>rung<br />

- 43 -<br />

bachtungen aus verschie<strong>de</strong>nen Quellen sind nötig. Unterschiedliche Begabungsbegriffe, die<br />

in <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Diskussion einan<strong>de</strong>r gegenüberstehen, erschweren eine Einheitlichkeit<br />

ebenso wie die Tatsache, dass es im Kontinuum unterschiedlicher Begabungen nicht<br />

an einer bestimmten Stelle - etwa einem IQ von 130 – einen qualitativen Sprung zwischen<br />

<strong>de</strong>n darüber <strong>und</strong> <strong>de</strong>n darunter liegen<strong>de</strong>n gibt.<br />

Die Akzeptanz <strong>de</strong>r Thematik litt so nicht nur auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s o.g. historisch bedingt umstrittenen<br />

Elitebegriffs, son<strong>de</strong>rn natürlich auch durch die landläufige Meinung, dass wirkliche Begabung<br />

sich schon alleine durchsetzen <strong>und</strong> letztlich in beson<strong>de</strong>ren Leistungen zeigen wer<strong>de</strong>.<br />

Ablehnung fin<strong>de</strong>t sich vor allem auch gegenüber <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn, die im sozialen Kontakt o<strong>de</strong>r<br />

sonst im Verhalten auffällig wer<strong>de</strong>n, was seltener bei Mädchen als bei Jungen geschieht.<br />

Weiterhin ist es einer Akzeptanz hin<strong>de</strong>rlich, wenn auffälliges Verhalten vorrangig als Zeichen<br />

beson<strong>de</strong>rs guter Begabung gesehen <strong>und</strong> interpretiert wird.<br />

Durch die Notwendigkeit jedoch, Begabungseliten wahrzunehmen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n immer häufiger<br />

geäußerten Lei<strong>de</strong>nsdruck vieler verkannter Begabter <strong>und</strong> ihrer Eltern gewann die Thematik in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren <strong>de</strong>nnoch an Aktualität <strong>und</strong> Be<strong>de</strong>utung.<br />

Diagnostische Möglichkeiten allgemein<br />

Die Diskussion in diesem Bereich dreht sich sowohl um <strong>de</strong>n Einsatz <strong>und</strong> die Be<strong>de</strong>utung unterschiedlicher<br />

Testverfahren als auch um die Gültigkeit von Beobachtungen o<strong>de</strong>r Urteilen<br />

von Bezugspersonen <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r. Während manche Experten (z. B. Rost) Lehrerurteile<br />

völlig verwerfen, versuchen an<strong>de</strong>re (z. B. Heller) sie einzubeziehen.<br />

In <strong>de</strong>r Praxis – etwa an <strong>de</strong>r Goethe-Kepler-Volksschule o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Deutschhaus-Gymnasium<br />

in Würzburg - wer<strong>de</strong>n umfassen<strong>de</strong> diagnostische Untersuchungen durchgeführt. Lehrer- <strong>und</strong><br />

Elternbeobachtungen, auch Schülerbeobachtungen (INKOS, Gr<strong>und</strong>schule in Landshut) wer<strong>de</strong>n<br />

systematisiert <strong>und</strong> auf Tauglichkeit in <strong>de</strong>r Praxis untersucht.<br />

Schwierig gestaltet sich gelegentlich die Zusammenarbeit mit nichtschulischen Experten,<br />

wenn auffällige Diskrepanzen in <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>und</strong> Sichtweisen auftreten. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ren Ergebnisse <strong>und</strong> Beobachtungen in die Analyse einbezogen <strong>und</strong> liefern Hinweise<br />

auf Leistungskapazitäten unter bestimmten Bedingungen.<br />

Keine Übereinstimmung von Experten gibt es bisher darüber, welche Intelligenztests einzusetzen<br />

sind. Präferiert wird daher die Kombination verschie<strong>de</strong>ner Tests, Einzeltests <strong>und</strong><br />

Gruppentests mit allgemeineren Aufgabenstellungen <strong>und</strong> stärker schulbezogenen Subtests.<br />

So lässt sich sowohl eine Aussage über die vermutliche intellektuelle Kapazität als auch über<br />

die in <strong>de</strong>r Schule zu erwarten<strong>de</strong> Umsetzung machen. Eine Diagnose, die zu hohe Erwartungen<br />

nährt, führt ebenso zu Frustrationen wie zu niedrige Erwartungen <strong>und</strong> zu geringe Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Fragen <strong>de</strong>r Zugangsberechtigung zu <strong>de</strong>n Angeboten<br />

Lan<strong>de</strong>sweit, etwa auch am Maria-Theresia-Gymnasium in München <strong>und</strong> am Deutschhaus-<br />

Gymnasium in Würzburg, setzt sich die Vorstellung durch, dass dann, wenn Zugangsberechtigungen<br />

für beson<strong>de</strong>re Klassen eine Rolle spielen, aktuelle <strong>und</strong> von Schulpsychologen

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