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Jüngling: Schulberatung bahnt <strong>de</strong>n Weg<br />
Helmut Jüngling<br />
Schulberatung bahnt <strong>de</strong>n Weg<br />
Schulentwicklung <strong>und</strong> Schulberatung<br />
Schulentwicklung <strong>und</strong> Schulberatung auf getrennten Wegen?<br />
- 75 -<br />
Der Kongress „Schulinnovation 2000 – Schulen auf <strong>de</strong>m Weg“ im April 2000 in Augsburg <strong>und</strong><br />
die darauf folgen<strong>de</strong>n Regionalkongresse haben eine Fülle von Initiativen <strong>und</strong> Aktivitäten an<br />
<strong>de</strong>n Schulen aufgezeigt, die <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>s Lernens, Arbeitens <strong>und</strong> Zusammenlebens<br />
an <strong>de</strong>n Schulen dienen sollen. Dabei war das Spektrum sehr breit: Es reichte<br />
vom Brunnenbau o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>s Schulhofes über Auslandskontakte, Theaterprojekte<br />
o<strong>de</strong>r Schulsanitätsdienst bis hin zur methodischen Anreicherung <strong>de</strong>s alltäglichen Unterrichts<br />
o<strong>de</strong>r zur Bildung von Arbeitsgruppen im Lehrerkollegium. Die Bezeichnung <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Bereiche <strong>de</strong>r Darbietung als „Marktplätze“ war sehr treffend; bunt wie auf einem Jahrmarkt<br />
ging es zu, alles, was irgendwie brauch- <strong>und</strong> vorzeigbar war, wur<strong>de</strong> ausgebreitet. Diese<br />
bunte Vielfalt blieb <strong>de</strong>n Kongressen auch nach <strong>de</strong>n „12 Augsburger Thesen“ erhalten, mit<br />
<strong>de</strong>nen die Hauptlinien gezogen wur<strong>de</strong>n, an <strong>de</strong>nen sich die Schulen weiterentwickeln sollten.<br />
Dabei erscheint bemerkenswert, dass sowohl beim Augsburger Kongress als auch bei <strong>de</strong>n<br />
regionalen Veranstaltungen, soweit ich Einblick in die Angebote gewinnen konnte, die Qualität,<br />
ja das Vorhan<strong>de</strong>nsein <strong>de</strong>r Beratung an <strong>de</strong>r Schule offenbar nicht als Element von Schulqualität<br />
präsentiert wur<strong>de</strong>. Zugegeben: man kann eine in <strong>de</strong>r jetzigen Form seit <strong>de</strong>m Jahr<br />
1973 bestehen<strong>de</strong> Einrichtung nur schwerlich als Innovation darstellen; doch geht es ja auch<br />
bei Innovationen im Unterricht o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Elternarbeit nicht darum, diese Einrichtungen<br />
selbst als noch die da gewesen zu qualifizieren, son<strong>de</strong>rn neuen Stil, gewan<strong>de</strong>lte Form <strong>und</strong><br />
an<strong>de</strong>ren Geist in ihrer Leistung für die Verbesserung <strong>de</strong>r Schulqualität aufzuzeigen.<br />
Der unbefangene Kongressbesucher hätte die Schulberatung als Teil <strong>de</strong>r Schulentwicklung<br />
tatsächlich vergessen können, hätte sie sich nicht selbst auf einem Stand in Augsburg präsentiert.<br />
Mehr noch: In Oberbayern/West war die Schulberatungsstelle selbst Organisatorin<br />
<strong>de</strong>s Kongresses in Ingolstadt, die Schulberatungsstelle für Oberfranken organisierte die entsprechen<strong>de</strong><br />
Veranstaltung in ihrem Regierungsbezirk. Die Schulberatungsstellen von Oberbayern/Ost,<br />
Nie<strong>de</strong>rbayern, Schwaben <strong>und</strong> Mittelfranken arbeiteten im Organisationsteam mit<br />
<strong>und</strong> waren auf <strong>de</strong>n Kongressen mit einem eigenen Stand vertreten. In <strong>de</strong>r Oberpfalz, wo eine<br />
Gruppe unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Lehrstuhls für Schulpädagogik bereits seit Jahren das „Regensburger<br />
Netzwerk innovativer Schulen“ (RENIS) pflegt, musste die Präsenz <strong>de</strong>r Schulberatungsstelle<br />
beim Regionalkongress freilich mit nicht unbeträchtlichem Energieaufwand<br />
durchgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Gera<strong>de</strong>zu paradox mutet an, dass in vielen Fällen Beratungsfachkräfte o<strong>de</strong>r ehemalige Beratungslehrkräfte<br />
in vor<strong>de</strong>rster Linie am Schulentwicklungsprozess beteiligt sind, ihre eigene<br />
Tätigkeit jedoch nicht als Teil dieses Prozesses zu begreifen scheinen. Dabei ist <strong>de</strong>r Anteil<br />
<strong>de</strong>r Beratungsfachkräfte daran sehr hoch, wie ein Blick auf die Referentenliste <strong>de</strong>s „Multiservice“<br />
<strong>de</strong>r Dillinger Aka<strong>de</strong>mie zeigt: Von 45 durch Lehrkräfte aus <strong>de</strong>r Oberpfalz vertretenen