informieren und beraten verstehen und helfen - rekoin.de
informieren und beraten verstehen und helfen - rekoin.de
informieren und beraten verstehen und helfen - rekoin.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 96 -<br />
Hänsel: Mo<strong>de</strong>llversuche zur „Lehrerges<strong>und</strong>heit“<br />
von Lehrern in Bayern vorlagen, basierte die Auswahl von geplanten Maßnahmen erst einmal<br />
auf Alltagshypothesen zu Ursachen schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Lehrerges<strong>und</strong>heit. So war man sich einig,<br />
dass, um die Berufszufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Lehrkräfte zu verbessern <strong>und</strong> damit ihre physische <strong>und</strong><br />
psychische Ges<strong>und</strong>heit zu erhalten, Fortbildungsmaßnahmen angeboten wer<strong>de</strong>n mussten,<br />
die zur Entwicklung <strong>de</strong>r Lehrerpersönlichkeit beitrugen <strong>und</strong> zu ihrer Entlastung (z.B. durch<br />
Teamarbeit <strong>und</strong> Schul- <strong>und</strong> Unterrichtsentwicklung). Die Maßnahmen sollten sowohl präventiv<br />
als auch kurativ wirken.<br />
Schwerpunkte <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llprojekte sollten <strong>de</strong>shalb u. a. sein: die Information <strong>de</strong>r Lehrkräfte (z.<br />
B. durch themenzentrierte Fortbildungen <strong>und</strong> pädagogische Konferenzen), die Befähigung<br />
zur Kooperation <strong>und</strong> Teamarbeit (z.B. durch <strong>de</strong>n Ausbau kollegialer Praxisberatung), die<br />
Stärkung <strong>de</strong>r Alltagsressourcen (z.B. durch Trainingsprogramme <strong>und</strong> Möglichkeiten <strong>de</strong>r Reflexion<br />
schwieriger Erziehungsfragen) <strong>und</strong> die Erarbeitung neuer Sicht- <strong>und</strong> Handlungsweisen<br />
bei Problemen durch Einzelfall- <strong>und</strong> Gruppensupervision.<br />
Dieses anspruchsvolle Vorhaben war nur zu realisieren durch Kooperation, d. h. durch die<br />
Einbeziehung schulinterner Fachkräfte/Unterstützungssysteme (Schulpsychologen <strong>und</strong> Lehrkräfte<br />
mit Zusatzqualifikationen), externer Fachkräfte <strong>und</strong> arbeitsmedizinischer Fachkompetenz<br />
sowie die Einbeziehung <strong>de</strong>r Dienstaufsichten <strong>und</strong> von Wissenschaftlern <strong>de</strong>r Universität.<br />
Bedarfsfeststellung per Fragebogenaktion<br />
In Nie<strong>de</strong>rbayern startete Frau Hasenöhrl Anfang Juli 2002 eine aufwendige freiwillige, anonyme<br />
Fragebogenaktion unter <strong>de</strong>n Lehrkräften aller Schularten, um <strong>de</strong>ren Fortbildungsbedarf<br />
„zu allgemeinen fächerübergreifen<strong>de</strong>n Fragestellungen im pädagogisch-psychologischen<br />
Bereich“ zu erfassen. Die Auswertung von 2878 Rückmeldungen schuf schließlich eine f<strong>und</strong>ierte<br />
Basis für die weitere Planung <strong>de</strong>r Maßnahmen. Den größten Fortbildungsbedarf mel<strong>de</strong>ten<br />
die befragten Lehrkräfte – unabhängig von <strong>de</strong>r Schulart – bei <strong>de</strong>n Themenkomplexen<br />
„Umgang mit schwierigen Schülern“ <strong>und</strong> „Verhaltensauffälligkeiten bei Schülern“ an. Dieses<br />
Ergebnis wird durch wissenschaftliche Forschungsresultate z. B. von Prof. Schaarschmidt<br />
bestätigt: „Auf die Frage nach <strong>de</strong>n belastendsten schulischen Arbeitsbedingungen stehen<br />
generell die folgen<strong>de</strong>n drei Faktoren an <strong>de</strong>r Spitze: das Verhalten schwieriger Schüler, die<br />
Klassenstärke <strong>und</strong> die St<strong>und</strong>enzahl.“ (Zusammenfassung <strong>de</strong>r Kongressbeiträge Uni Passau<br />
v. 7.12.02 s. www.phil.uni-passau.<strong>de</strong>) Weiterer Fortbildungsbedarf wur<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n Themen<br />
ADS, Konflikttraining <strong>und</strong> Gewaltprävention angemel<strong>de</strong>t.<br />
Auswahl <strong>de</strong>r Referenten für die Fortbildungsmaßnahmen<br />
In allen drei Regierungsbezirken konnten Schulpsychologinnen <strong>und</strong> –psychologen (viele mit<br />
Zusatzausbildung zum Supervisor/zur Supervisorin) <strong>und</strong> Lehrkräfte mit Zusatzqualifikationen<br />
(z. B. Beratungslehrkräfte, Mo<strong>de</strong>ratoren, Gordontrainer, TZI-Fachleute) als Referenten für die<br />
Fortbildungsveranstaltungen im Rahmen <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llversuche gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
Kongress „Berufszufrie<strong>de</strong>nheit <strong>und</strong> Stressbewältigung“ in Passau<br />
Am 7.12.2002 fand an <strong>de</strong>r Universität Passau, Zentrum für Lehrerbildung <strong>und</strong> Fachdidaktik,<br />
das „Erste Forum Berufszufrie<strong>de</strong>nheit <strong>und</strong> Stressbewältigung“ statt. Es war ein Kooperations-<br />
Projekt <strong>de</strong>r Koordinatorin <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llversuchs für Nie<strong>de</strong>rbayern, Frau Hasenöhrl, mit <strong>de</strong>r