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Schlegel: Schulberatung als externe Unterstützung innerer Schulentwicklung<br />
5. Merkmale <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze externer Beratung:<br />
• Berater- <strong>und</strong> Klientensystem sind <strong>de</strong>utlich voneinan<strong>de</strong>r unterschie<strong>de</strong>n (Unabhängigkeit);<br />
• Das Klientensystem hat Probleme <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r sucht Lösungen, die es alleine nicht o<strong>de</strong>r<br />
schlechter fin<strong>de</strong>n kann;<br />
• Die Klienten erwarten, bei <strong>de</strong>r Problemlösung vom Berater unterstützt zu wer<strong>de</strong>n;<br />
• Berater haben we<strong>de</strong>r eigene Interessen an <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen, noch sind sie Entschei<strong>de</strong>r,<br />
son<strong>de</strong>rn sie orientieren sich ausschließlich an <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>s Klientensystems;<br />
• Sie geben – je nach Situation – Anregungen, Hilfestellung, Unterstützung mit <strong>de</strong>m Ziel,<br />
dass das Klientensystem sein Problem selbst lösen kann.<br />
(König/Vollmer, 1996, S. 46)<br />
Ausgangspunkt für eine Beratung von außen ist somit immer eine Anfrage <strong>de</strong>r Schule an externe<br />
Berater <strong>und</strong> nicht umgekehrt. Auch über die Beendigung einer Beratung muss das<br />
Klientensystem frei <strong>und</strong> ohne negative Konsequenzen entschei<strong>de</strong>n können. Wichtig ist dabei<br />
eine möglichst große Wahlfreiheit in Bezug auf <strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die potentiellen Berater, ihre Persönlichkeit,<br />
Profession <strong>und</strong> spezifische Fachkompetenz.<br />
Somit gelten auch für die Organisationsberatung die Gr<strong>und</strong>sätze je<strong>de</strong>r professionellen Beratung:<br />
Freiwilligkeit:<br />
Das Klientensystem bestimmt,<br />
ob <strong>und</strong> welchen<br />
Berater es in Anspruch<br />
nehmen will <strong>und</strong> ob es<br />
Beratung in Anspruch<br />
nimmt, fortsetzt o<strong>de</strong>r zu<br />
einem beliebigen Zeitpunkt<br />
abbricht. Das<br />
Klientensystem gibt das<br />
Problem vor, <strong>und</strong> setzt<br />
<strong>de</strong>n Rahmen, in <strong>de</strong>m<br />
eine Lösung erarbeitet<br />
wer<strong>de</strong>n soll. Ob <strong>und</strong> wie<br />
es Lösungen verwirklicht,<br />
liegt allein in seiner<br />
Entscheidung, ohne<br />
dass es Sanktionen befürchten<br />
muss.<br />
Unabhängigkeit:<br />
Organisationsberatung<br />
benötigt einen hohen<br />
Grad von Unabhängigkeit.<br />
Sie ist <strong>de</strong>shalb immer<br />
ergebnisoffen. Wenn <strong>de</strong>r<br />
Berater selbst Ziele <strong>und</strong><br />
Vorstellungen hat, in welche<br />
Richtung sich die<br />
Organisation verän<strong>de</strong>rn<br />
sollte, gefähr<strong>de</strong>t er seine<br />
Akzeptanz <strong>und</strong> Neutralität,<br />
mit <strong>de</strong>r Folge, unglaubwürdig<br />
zu erscheinen,<br />
Wi<strong>de</strong>rstand zu erzeugen<br />
<strong>und</strong> damit <strong>de</strong>n<br />
Prozess zu gefähr<strong>de</strong>n.<br />
K<strong>und</strong>enorientierung ist<br />
eine <strong>de</strong>r wesentlichsten<br />
Bedingung für <strong>de</strong>n Beratungserfolg.<br />
Vertraulichkeit:<br />
Notwendige Gr<strong>und</strong>lage<br />
je<strong>de</strong>r erfolgreichen Beratung<br />
ist das Vertrauen<br />
zwischen Klientensystem<br />
<strong>und</strong> Berater. Dabei ist <strong>de</strong>r<br />
Schutz <strong>de</strong>r internen Angelegenheiten<br />
<strong>de</strong>r Organisation,<br />
also die absolute<br />
Vertraulichkeit aller Informationen<br />
aus <strong>de</strong>m Beratungsprozess<br />
eine unabdingbare<br />
Voraussetzung.<br />
Selbst die Vermutung <strong>de</strong>s<br />
Vertrauensbruches führt<br />
meist zu einer Beziehungsstörung.<br />
Bei Einbeziehung<br />
Dritter ist <strong>de</strong>shalb<br />
absolute Transparenz<br />
geboten.