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forschungsbericht 1998 - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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90 Forschungsbericht der WiSo <strong>1998</strong><br />

In einem weiteren Schritt geht es dann um die Beantwortung der Frage, ob und – bejahendenfalls – in<br />

welcher Weise das Modell auch als methodische Entscheidungshilfe bei der Planung von Zeitstrate-<br />

gien verwendet werden kann. Dabei wird sich zeigen, daß die Einsatzmöglichkeiten als Optimie-<br />

rungsmodell begrenzt, als Simulationsmodell zum Auffinden möglichst zielgünstiger Strategien dage-<br />

gen vielversprechend sind. Gefragt wird auch, inwiefern die Spieltheorie einen Beitrag leisten kann,<br />

um das Problem der Unsicherheit über die Strategiewahl der Konkurrenten methodisch „in den Griff“<br />

zu bekommen.<br />

Damit sind die Ziele des Forschungsprojekts umrissen. In welchen Teilschritten sie erreicht wurden,<br />

sei nun im Überblick skizziert.<br />

Gang der Untersuchung und Ergebnisse<br />

Auf dem Weg zu dem eben erwähnten quantitativen Modell wurde zunächst der Begriff des „Zeitwett-<br />

bewerbs“ näher untersucht. Denn dieser Begriff sollte nicht nur intuitiv (um nicht zu sagen: naiv) ver-<br />

wendet, sondern in den Kontext der meist volkswirtschaftlichen Wettbewerbstheorien eingeordnet und<br />

vor diesem theoretischen Hintergrund präzisiert werden. Ergebnisse empirischer Untersuchungen<br />

erhärten die eingangs formulierte These, daß der Wettbewerb – besonders in technologieorientierten<br />

Branchen – tatsächlich zu einem Zeitwettbewerb geworden ist oder wenigstens in diese Richtung<br />

tendiert.<br />

Im nächsten Schritt geht es um die Konzipierung von entwicklungsstrategischer Optionen im Zeitwett-<br />

bewerb. Von grundlegender Bedeutung ist hier die Erkenntnis, daß die Entwicklungs- und Marktein-<br />

führungsentscheidungen inderdependent, daß beide Strategiebereiche miteinander verflochten sind:<br />

Denn eine (i.d.R. kostenerhöhende) Beschleunigung des Entwicklungsprozesses wird oft nur durch<br />

die Erlangung einer „Pionier-Position“ bei der Markteinführung des Neuprodukt ökonomisch gerecht-<br />

fertigt, während umgekehrt die Entscheidung über das „Timing“ der Markteinführung bzw. des<br />

Markteintritts nicht ohne Rücksicht auf die entwicklungsstrategischen Möglichkeiten und Grenzen ge-<br />

troffen werden kann.<br />

Diese Möglichkeiten und Grenzen – bezüglich einer Reduzierung der Produktentwicklungsdauer –<br />

werden im einzelnen herausgearbeitet. Hier kommen technische Voraussetzungen ebenso zur Spra-<br />

che wie organisatorische, methodische und personalpolitische Ansätze. Die monetäre Bewertung<br />

dieser Möglichkeiten führt dann zu einer „u-förmigen“ Funktion der projektbezogene Entwicklungs-<br />

kosten – einer Funktion in Abhängigkeit der Entwicklungsdauer, für die es bereits erste empirische<br />

Belege gibt und die sich als wichtiger „Baustein“ bei der Formulierung des Zeitwettbewerbsmodells<br />

erweisen wird.<br />

Die Hauptaufgabe des Forschungsprojekts ist nun die Konzipierung eines solchen Modellvorschlags.<br />

Nach der Kennzeichnung der modellierten Wettbewerbssituation – betrachtet wird die Marktform des<br />

Dyopols – erfolgt die Darstellung des Grundmodells, wobei zunächst die Abhängigkeit der Absatz-<br />

mengen und Marktanteile von den unterschiedlich langen Entwicklungsprozessen und den alternati-<br />

ven Markteinführungsterminen beider Wettbewerber modelliert wird. Im Anschluß daran werden die<br />

Gewinnfunktionen der Konkurrenten formuliert, die es erlauben, die Auswirkungen alternativer Zeit-<br />

strategien auf das Gewinnpotential eines jeden Wettbewerbers festzustellen. Dieses Modell dient nun

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