forschungsbericht 1998 - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftstheorie 135<br />
Stabilität auf, welche wiederum mit der Beobachtung einer in der Zeit stabilen asymmetrischen Grö-<br />
ßenverteilung der Unternehmen einhergeht.<br />
In den vorangegangenen Kapiteln wurde darüber hinaus deutlich, daß Unternehmen ein und dersel-<br />
ben Industrie Unterschiede aufweisen. Typischerweise ist innerhalb der Industrien keine Konvergenz<br />
zu beobachten – die zur Beschreibung der Strukturen herangezogenen Größen streben nicht auf<br />
Durchschnittswerte zu. Der dynamische Wettbewerb innerhalb einer Industrie hat damit offensichtlich<br />
keine egalisierende Wirkung – die 'Unterschiedlichkeit' der Unternehmen einer Industrie ist ein per-<br />
sistentes Phänomen.<br />
Theoretische Modellierung<br />
Im zweiten Teil der Arbeit werden die empirischen Regelmäßigkeiten durch theoretische Überlegun-<br />
gen präzisiert und erklärt. Da die Komplexität der analysierten Wettbewerbsprozesse sehr hoch ist,<br />
werden drei verschiedene Modelle anhand von Simulationen veranschaulicht und überprüft. In einem<br />
ersten Schritt wird ein stochastisches Wachstumsmodell mit unternehmensspezifischen Wachstums-<br />
raten simuliert und die Ergebnisse ökonometrisch überprüft. In einem zweiten Schritt wird Cournot-<br />
Wettbewerb zwischen heterogenen Unternehmen bei Lernprozessen analysiert. Abschließend werden<br />
in einem dynamischen Optimierungsmodell bei monopolistischer Konkurrenz die Strategien der Un-<br />
ternehmen bezüglich der Produkt- und Prozeßentwicklung abgeleitet. Tatsächlich zeigt sich in allen<br />
Modellen, daß die typischen Muster von Ein- und Austritten, der Zahl der Unternehmen, deren Über-<br />
lebensfähigkeit, Größe und Marktanteile sowie der horizontalen Konzentration der Industrie ganz ent-<br />
scheidend von drei Größen beeinflußt werden: den sich bietenden technologischen Möglichkeiten, der<br />
Struktur der Nachfrage sowie den Appropriierungsbedingungen, welche die Möglichkeiten der Unter-<br />
nehmen beschreiben, sich neues Wissen gewinnbringend anzueignen. Zwar sind diese Umweltbedin-<br />
gungen teilweise exogen gegeben, langfristig jedoch werden sie von den Strategien der Unternehmen<br />
beeinflußt. In der empirischen Forschung verwendete Konzepte wie das Drehtüren-Modell oder die<br />
Wald-Metapher werden hier erstmals als emergente Phänomene theoretisch abgeleitet. Daneben wird<br />
die Rolle von computational economics, deren gegenwärtiger Leistungsfähigkeit und potentieller Bei-<br />
trag zur zukünftigen Forschung, diskutiert.<br />
Die Arbeit erscheint im März/April 1999 im P.C.O. Verlag, Bayreuth.<br />
5. Veröffentlichungen des Lehrstuhls in <strong>1998</strong><br />
5.1 Bücher<br />
Mueller, D. C.; Haid, A.; und Weigand, J. (eds.): Competition, Efficiency and Welfare, Essays in<br />
Honour of Manfred Neumann, Dordrecht, Boston: Kluwer Academic Publishers, 1999.<br />
Schwiete, M.: Finanzsysteme und wirtschaftliche Entwicklung - Theoretische Aspekte, Vergleich<br />
westlicher Finanzsysteme und Systemtransformation in Osteuropa. Berlin: Duncker und<br />
Humblot, <strong>1998</strong>.<br />
Diverse Autoren: Festschrift zum 65. Geburtstag von Prof. Dr. Manfred Neumann: Introduction: A-<br />
bout Manfred Neumann; D.C. Mueller, et al. I: Innovation and R&D. 1. Innovation as an En-<br />
gine of Competition; P.A. Geroski. 2. Innovation, Investment, and Corporate Finance; J.