forschungsbericht 1998 - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre und Sozialpolitik 115<br />
ristika und theoretisch-normativen Wertungen (bis hin zu dem Konzept der Nachhaltigen Entwicklung)<br />
der Kandidat zur theoretischen Fundierung seiner Überlegungen zu bewältigen hat.<br />
In einem zweiten Kapitel wird der Schritt in die praktischen Bezüge des Themas getan, indem der<br />
Frage der Berücksichtigung ökologischer Belange in Raumordnung und Regionalentwicklung nachge-<br />
gangen wird. Dazu werden zunächst rechtliche Grundlagen sowie der institutionelle Apparat der<br />
Raumplanung aufbereitet. Hier zeigt Herr Waldmüller Möglichkeiten einer Integration ökologischer<br />
Belange in die Raumplanung auf.<br />
Im Hinblick auf die Stellung der Ökologie bei der Aufstellung bzw. den späteren Bemühungen zur<br />
Verwirklichung der regionalpolitischen Entwicklungskonzeptionen werden Leitbilder einer räumlichen<br />
Ordnung sowie die Potentialorientierung in der Regionalökonomie einer Wertung unterzogen.<br />
Von besonderem Interesse ist jedoch die Prüfung der Strategien bzw. Instrumente zur Entwicklung<br />
der Siedlungsstruktur, der Sektorstruktur, der Infrastruktur sowie des Tourismus. Aus den Überlegun-<br />
gen des Autors resultiert, daß der Infrastruktur aufgrund ihrer mannigfaltigen Ausgestaltungsmöglich-<br />
keiten in der Regionalentwicklung eine besondere Bedeutung zukommt.<br />
In einem dritten Kapitel steht die Frage der Bewertungserfordernisse und -möglichkeiten zur Diskussi-<br />
on. Zentrales Problem ist hier naturgemäß, welche Bewertungsverfahren grundsätzlich für die Erfas-<br />
sung unterschiedlicher ökologischer Wertkategorien akzeptabel und anwendbar sind. Ziele, Inhalte<br />
und Vorgehensweisen einer Umweltbewertung werden detailliert diskutiert hinsichtlich der instrumen-<br />
tellen oder intrinsischen Werte, der unterschiedlichen Monetarisierungs- und Aufbereitungsverfahren<br />
sowie der ökologischen bzw. naturschutzfachlichen Bewertungsmöglichkeiten. Auch institutionelle<br />
Verfahrensregelungen werden hierbei berücksichtigt. Den Abschluß dieses inhaltlich umfangreichen<br />
Überblicksabschnitts bilden Verfahren, die der Integration von Planung und Bewertung unter Berück-<br />
sichtigung der Vielfältigkeit von Projektwirkungen dienen sollen.<br />
Die empirische Analyse im vierten Kapitel greift weit aus - soweit die quantitativen Ergebnisse derzeit<br />
bereits zu ermitteln sind. Aus Gründen vielfach noch fehlenden empirischen Materials muß sie mit<br />
teilweise lückenhaften Daten vorlieb nehmen. Die Arbeit zeichnet plastisches Bild wichtiger ökonomi-<br />
scher und ökologischer Auswirkungen des Überleitungsprojekts zusammen mit der Entwicklung de<br />
Neuen Fränkischen Seenlands.<br />
Es läßt sich feststellen, daß die Struktur der davon betroffenen bayerischen Planungsregionen 7 und 8<br />
in bestimmten Bereichen in ökonomischer und ökologischer Hinsicht grundlegend verändert wurde.<br />
Die angestrebte Modernisierung der sektoralen Wirtschaftsstruktur (gegenüber der vorwiegend land-<br />
wirtschaftlichen Prägung) wurde über eine Tertiarisierung in den Bereichen des längerfristigen Ur-<br />
laubsbetriebs einerseits, des kurzfristigen Ausflugsverkehrs sowie weiterer tertiärer Leistungsbereiche<br />
andererseits rasch erreicht - wenngleich damit eine starke saisonale Abhängigkeit erzeugt wurde.<br />
Konflikte haben sich freilich gezeigt im Hinblick auf die saisonalen ökologischen Schädigungen infolge<br />
der Ausflugs- und Erholungsaktivitäten, jedoch auch bereits im Hinblick auf Projektwirkungen in der<br />
Phase der Schaffung des Seengebiets. Hier wird in der Arbeit exemplarisch besonders auf die Bemü-<br />
hungen eingegangen, mit Hilfe eines landschaftspflegerischen Begleitplanes die ökologischen Nega-<br />
tivwirkungen der landschaftlichen Umgestaltung zu minimieren. Darüber hinaus werden die Ergebnis-