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Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive

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Naturkatastrophen – Diebstahl – Terror. Bodenseesymposium in Bregenz<br />

vom 19. -21.05.2003, ICOM-Österreich (Hg.), Wien 2004, 66-74.)<br />

• Goleo unterwegs: Vor der Fußballweltmeisterschaft litt das Maskottchen<br />

Goleo unter einer Imgagekrise. Zur Steigerung des Bekanntheitsgrades<br />

reiste ein als Fußballlöwe verkleideter Statist mit Fotografen des Süddeut-<br />

sche Magazins quer durch Deutschland <strong>und</strong> ließ sich an prominenten<br />

Orten ablichten. So auch im Schloss Neuschwanstein, wo zwar das<br />

Fotografieren selbst gestattet war, nicht jedoch das Posieren auf dem Bett<br />

König Ludwigs II. (Süddeutsche Magazin, Heft 22, 02.06.2006.)<br />

Unübersichtliche Ausstellung, unvorsichtige Besucher:<br />

• Besucher läuft rückwärts in Walter de Marias 27-teilige Installation „4-6-8<br />

series“ <strong>und</strong> löst einen Dominoeffekteffekt aus. Die Stelen aus poliertem<br />

Edelstahl fielen der Reihe nach um <strong>und</strong> verkratzen sich dabei gegenseitig.<br />

• Junger Besucher läuft im Museum Ludwig gegen Skulptur „Woman with a<br />

purse“ von Duane Hanson. Die lebensecht wirkende Skulptur wurde –<br />

wie vom Künstler beabsichtigt – ohne Sockel ausgestellt. Es war ihr<br />

zweiter Unfall, bei dem es wiederholt zu einem Bruch des Arms kam.<br />

(„Schwerverletzte Museumsbesucherin wieder vollständig genesen.“<br />

23.11.2005.) [6]<br />

• Ein Besucher des Fitzwilliam Museums in Cambridge stolperte vor einem<br />

Treppenabgang über seinen Schnürsenkel. Bei seinem Sturz zerstörte er<br />

drei Chinesische Vasen, der unverletzte Besucher erhielt Hausverbot. Die<br />

auf 700.000 US Dollar geschätzten Vasen standen seit mindestens<br />

40 Jahren unversehrt im Treppenhaus. (Tim Hall, 30.01.2006, “Museum<br />

visitor destroys priceless vases”. [7]; Museum Security Net (MSN),<br />

05.02.2006, “Museum visitor who destroyed Chinese vases worth<br />

$700, 000 after tripping over his shoelace has told or the first time of his<br />

embarrassment”. [8]<br />

Betasten, Verschleiß:<br />

• DHM, Zeughaus. Trotz eingerichteter Anfassstationen wurden von<br />

Besuchern die Fraßgänge eines Holzwurms am Ständerwerk einer alten<br />

Uhr aufgebrochen.<br />

• Bayerische Schlösserverwaltung: Die Außenverwaltungen berichten über<br />

eine abnehmende Bereitschaft der Besucher, sich an die Regeln zum<br />

Schutz der Ausstattung zu halten (z.B. Taschen- <strong>und</strong> Lebensmittelverbot).<br />

Vandalismus:<br />

• Eine verwirrte Frau randaliert <strong>und</strong> beschädigt Kunstwerke von Gordon<br />

Matta-Clark in der Flick-Ausstellung in Berlin. Unter den Augen des<br />

Aufsichtspersonals schlug sie Flickflacks durch den Ausstellungsraum <strong>und</strong><br />

trat <strong>und</strong> schlug auf die Objekte ein, ohne dabei aufgehalten zu werden.<br />

„Die Wachleute in der Ausstellung stammen von einem privaten Wach-<br />

dienst <strong>und</strong> sollen jetzt noch mal geschult werden. „Wir werden alle<br />

möglichen Szenarien durchspielen <strong>und</strong> Fallbeispiele bilden“, so Lehmann.<br />

Die beiden Wächter im Saal seien überfordert gewesen: „Sie hätten mehr<br />

tun können.“ Die Frau hatte ihre Aktion mit Akrobatik-Einlagen begleitet,<br />

so dass die Wärter vielleicht irritiert waren <strong>und</strong> nicht den zerstörerischen<br />

Charakter der Aktion erkannten. Zuvor hatte sich ein Nackter im Muse-<br />

umsfoyer rasiert; er wurde in Ruhe gelassen.“ („Ein Werk der Zerstörung.<br />

Attacke auf Flicks Kunstwerke“. Tagespiegel 24.09.2004.) [9]<br />

• „Ein abstraktes Gemälde in einem Detroiter Kunstmuseum ist zum Ärger<br />

der Mitarbeiter zeitweise noch einen Tick moderner geworden.<br />

Nach einem Zeitungsbericht klebte ein zwölfjähriger Junge bei einem<br />

Schulausflug in das Museum seinen Kaugummi auf das Kunstwerk, dessen<br />

Wert auf 1,5 Millionen US-Dollar geschätzt wird. Der nur wenig gekaute<br />

Klumpen der Sorte “Wrigley’s Extra Polar Ice” hinterließ einen nicht zu<br />

übersehenden Fleck im linken unteren Bereich des Bildes. Bei dem<br />

Kunstwerk handelt es sich um “Die Bucht” von Helen Frankenthaler aus<br />

dem Jahr 1963. Die Museumsleitung geht davon aus, den Fleck entfernen<br />

zu können. Zunächst müsse aber überprüft werden, welche Stoffe in dem<br />

Kaugummi enthalten seien, zitierte die “Detroit Free Press” einen Muse-<br />

umsmitarbeiter. Der Junge flog von der Schule.“ („Nach Kaugummi-<br />

Attentat – Kunstbanause fliegt von der Schule“. 02.03.2006.) [10]<br />

1 Siehe Robert Waller, Cultural Property Risk Analysis Model, Development and Application to Preventive<br />

Conservation at the Canadian Museum of Nature, Göteborg 2005.<br />

2 Jonathan Ashley-Smith, Risk Assessment in Object Conservation, Oxford [usw.] 1999, S. 16.<br />

Internetlinks<br />

1 http://www.gemaelde-news.de/gemaelde-news-00216.html (28.09.2006)<br />

2 http://www.paulkleezentrum.ch/de/data/pdf/hinweise_fuer_lehrpersonen.pdf (28.09.2006)<br />

3 http://www.landeshauptarchiv-brandenburg.de/FilePool/Archivmagazin_Glauert.pdf (28.09.2006)<br />

4 http://www.faktor-x.com/PDF/OKZF_220DC_DED.pdf (30.09.2006)<br />

5 http://www.mikrofilm.at (30.09.2006)<br />

6 http://www.report-k.de/content/view/1627/40/ (04.10.2006)<br />

7 http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=/news/2006/01/30/nvase30.xml (27.09.2006)<br />

8 http://msn-list.te.verweg.com/2006-February/004365.html (27.09.2006)<br />

9 http://www.tagesspiegel.de (28.09.2006), im Archiv vom 24.09.2006<br />

10 http://www.n-tv.de/639777.html (28.09.2006)<br />

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