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Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive

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wohl <strong>für</strong> kleinere <strong>Museen</strong> als auch größere Museumsverbünde geeignet sein<br />

sollte. So wurde unter anderem ein bereits vorhandener digitaler Fragenkatalog<br />

mit Auswertungstool eines holländischen Kollegen vorgestellt <strong>und</strong><br />

kontrovers diskutiert: zum einen wurde dieser aufgr<strong>und</strong> der Ausführlichkeit<br />

<strong>und</strong> Kompetenz von den Experten sehr geschätzt, zum anderen zeigten sich<br />

die Mitarbeiter in den <strong>Museen</strong> angesichts von 600 zu bearbeitenden Fragen<br />

mehr als skeptisch. Gewünscht wurde eine übersichtlichere <strong>und</strong> handhabbarere<br />

Version, die mehr Orientierung bieten, als mehr Arbeit produzieren<br />

würde.<br />

Ursprünglich sollten der Handlungsleitfaden <strong>und</strong> die Checkliste bis Ende<br />

Februar 2006 vorliegen. Ein Vorhaben, das – so wurde immer absehbarer –<br />

in dieser Form <strong>und</strong> Zeit nicht realisierbar sein würde. Ebenso wurde im Verlauf<br />

der Diskussionen deutlich, dass den Kultureinrichtungen eine digitale<br />

Checkliste zur selbstständigen Risikoanalyse allein nicht helfen würde – sie<br />

benötigen darüber hinaus Mithilfe <strong>und</strong> Rat von externen Sachverständigen,<br />

die Gebäude <strong>und</strong> die vorhandenen Maßnahmen in ihrer Komplexität prüfen,<br />

Vorschläge erarbeiten <strong>und</strong> auch im Hinblick der Prävention beraten. Es sollte<br />

daher eine Methode gewählt werden, die es zulässt, allgemeine Empfehlungen<br />

zu geben <strong>und</strong> anzunehmen, die dann auf die einzelnen Einrichtungen<br />

Maß zu schneidern wären.<br />

Ebenso sollten Träger <strong>und</strong> Gesetzgeber aufgefordert werden, sich stärker mit<br />

der Einführung von Normen <strong>und</strong> Richtlinien in diesem Bereich zu befassen.<br />

Das Interesse des BKM zielte unter Berücksichtigung der föderalen Strukturen<br />

in Deutschland in eine ähnliche Richtung – vor allem hinsichtlich<br />

der wachsenden Bestrebungen, Qualitätskriterien <strong>für</strong> die kulturelle Arbeit<br />

aufzustellen <strong>und</strong> neue Auswahlkriterien <strong>für</strong> die Aufnahme in das Blaubuch<br />

der „Kulturellen Leuchttürme“ einzuführen: diese sollten z.B. um die Vorlage<br />

eines umfassenden <strong>Sicherheit</strong>skonzeptes erweitert werden.<br />

links oben: Weimar nach dem Brand. Totenmaske von Schiller, Herzogin Anna Amalia Bibliothek,<br />

© Klassik Stiftung Weimar, 2004<br />

links unten: Dresden nach der Flut. Rettung der Dresdner Kunstschätze, Skulpturensammlung,<br />

Foto: David Brand, © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 2002<br />

Das sichere Bewahren von Kulturgütern ist eine der wichtigsten Aufgaben<br />

unserer <strong>Museen</strong>, <strong>Archive</strong> <strong>und</strong> Bibliotheken. Schutz bedeutet im Alltag der<br />

Kultureinrichtungen freilich nicht nur das Abwenden von Katastrophen wie<br />

Brand oder Unwetter, Diebstahl oder Vandalismus, sondern auch das nachhaltige<br />

Bewahren vor allmählicher Beschädigung durch Licht- <strong>und</strong> Klimaeinwirkungen,<br />

Verschleiß <strong>und</strong> Abnutzung. Gefahren <strong>für</strong> Objekte, Denkmäler<br />

<strong>und</strong> Menschen zu erkennen <strong>und</strong> präventive Maßnahmen zu ergreifen, ist<br />

eine Herausforderung, der sich alle Museumsmitarbeiter, Restauratoren <strong>und</strong><br />

Denkmalpfleger, ebenso wie Kuratoren <strong>und</strong> Direktoren in ihrer täglichen<br />

Arbeit stellen müssen.<br />

<strong>Sicherheit</strong> ist ein integraler Bestandteil eines verantwortlichen Managements<br />

<strong>und</strong> gehört ins Leitbild jeder Kultureinrichtung. <strong>Sicherheit</strong> bedeutet in erster<br />

Linie Prävention <strong>und</strong> damit auch eine unverzichtbare Investition in die<br />

Zukunft.<br />

Martin Roth Bettina Probst<br />

Hartmut Dorgerloh Jutta Penndorf<br />

06 07

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