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Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive

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projektbericht<br />

Alke Dohrmann <strong>und</strong> Almut Siegel<br />

<strong>Sicherheit</strong> ist Alltag <strong>für</strong> jegliche Arbeit in <strong>Museen</strong>, <strong>Archive</strong>n <strong>und</strong> Bibliotheken.<br />

Gleichzeitig unterscheiden sich die Fragen <strong>und</strong> Probleme, die mit<br />

diesem Aufgabengebiet verb<strong>und</strong>en sind, je nach Art <strong>und</strong> Struktur, Größe<br />

<strong>und</strong> Bestand, Lage <strong>und</strong> Baulichkeiten der Kultureinrichtungen erheblich. Die<br />

Erarbeitung von allgemeingültigen Empfehlungen muss daher die verschiedensten<br />

Herausforderungen berücksichtigen <strong>und</strong> Raum <strong>für</strong> individuelle<br />

Problemlösungen bieten. In dieser Hinsicht bildet die KNK ein ideales<br />

Forum, welches die Vielfalt der Anforderungen <strong>und</strong> Aufgaben am Beispiel der<br />

einzelnen Einrichtungen abbildet.<br />

Das Projekt „<strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> <strong>Katastrophenschutz</strong> <strong>für</strong> <strong>Museen</strong>, <strong>Archive</strong> <strong>und</strong><br />

Bibliotheken“ hat zum Ziel, Fachwissen wie Erfahrungen zugänglich zu machen<br />

<strong>und</strong> eine gr<strong>und</strong>sätzliche Sensibilisierung <strong>für</strong> <strong>Sicherheit</strong>sbelange in den<br />

Institutionen <strong>und</strong> bei den politischen Entscheidungsträgern zu bewirken.<br />

Verschiedenste Ideen <strong>und</strong> Methoden konnten bereits gebündelt <strong>und</strong> in einer<br />

intensiven Fachdiskussion zu hilfreichen Empfehlungen weiterentwickelt<br />

werden, die es auszubauen gilt. Die Schwerpunkte der bisherigen Arbeit<br />

werden im Folgenden kurz dargestellt.<br />

Workshops<br />

Die ersten Gespräche <strong>und</strong> Workshops fanden mit internationaler Beteiligung<br />

statt, am 2./3. September 2005 im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums<br />

in Weimar – ein Jahr nach dem Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.<br />

Am 31. Mai 2006 hat die KNK erneut alle <strong>Sicherheit</strong>sbeauftragten der<br />

Mitgliedseinrichtungen zu einem Workshop nach Potsdam in das Schloss<br />

Lindstedt eingeladen, um die angesprochenen Themen zu vertiefen <strong>und</strong><br />

weiterzuentwickeln. Die Workshops machten deutlich, dass es einen großen<br />

Bedarf an Information, Beratung <strong>und</strong> Austausch auf dem Gebiet der <strong>Sicherheit</strong><br />

gibt. Die gemeinsamen Treffen dienten u.a. dazu, den Ist-Zustand innerhalb<br />

der Häuser bezüglich Ausstattung <strong>und</strong> Personal, Zustand <strong>und</strong> Wissen im<br />

Bereich <strong>Sicherheit</strong> zu erk<strong>und</strong>en sowie Defizite festzustellen, um schließlich<br />

Lösungsvorschläge zu diskutieren. Es zeigte sich, dass insbesondere kleinere<br />

<strong>und</strong> mittlere Häuser, die über keine spezialisierten Mitarbeiter verfügen,<br />

große Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Fachfragen <strong>und</strong> komplexen<br />

Planungsentscheidungen haben. Besonders problematisch sind Museumsnutzungen<br />

in Altbauten <strong>und</strong> Denkmälern, da Substanzerhalt, Nutzungsanforderungen<br />

<strong>und</strong> Finanzierungsbedingungen oft zu unlösbaren Konflikten führen.<br />

Bei der Sanierung von <strong>Museen</strong> nach der Wende wurden – durch einmalige<br />

Investitionen gefördert – oftmals (sicherheits-)technische Anlagen (z. B.<br />

Brand- <strong>und</strong> Einbruchmeldeanlagen) eingebaut, die inzwischen wieder veraltet<br />

sind oder aufgr<strong>und</strong> fehlender Kapazitäten nicht ausreichend betrieben,<br />

erneuert <strong>und</strong> instand gehalten werden können. Ein weiteres Problem ist die<br />

stückweise <strong>und</strong> zeitlich versetzte Umsetzung von Sanierungsvorhaben, so<br />

dass verschiedene Anlagen eingebaut werden, deren Systeme nur bedingt<br />

miteinander harmonieren. Vielfach fehlen einheitliche Konzepte zur Einrichtung<br />

von <strong>Sicherheit</strong>sanlagen; personelle wie organisatorische Maßnahmen<br />

sind nicht immer konsequent strukturiert.<br />

Schloss Lindstedt, Potsdam, © Stiftung Preußische Schlösser <strong>und</strong> Gärten Berlin Brandenburg, Foto: M. Lüder<br />

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