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Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive

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ausgewählte aspekte zum thema<br />

notfallplanung im kulturgutschutz<br />

Dorothee Friedrich<br />

Zu fragen ist im Rahmen dieses Themas, welche Rolle <strong>und</strong> Funktion die<br />

Notfallplanung als Teilaspekt eines allgemeinen Vorsorgekonzeptes im<br />

Kulturgutschutz haben kann <strong>und</strong> sollte. Im Kern geht es darum, welche<br />

Anforderungen an diese speziellen Notfallpläne zu stellen sind <strong>und</strong> welche<br />

Möglichkeiten zur Integration in existierende bewährte Strukturen vorstellbar<br />

<strong>und</strong> wünschenswert sind. Ziel einer adäquaten Notfallplanung sollte<br />

es sein, potentielle Schäden am Kulturgut zu verhindern, im Ereignisfall<br />

dennoch eingetretene Schäden zu begrenzen <strong>und</strong> soweit wie möglich zu<br />

beheben (Prävention, Intervention, Nachsorge/Wiederherstellung).<br />

Notfallplanung ist natürlich nicht speziell <strong>für</strong> kulturelle Einrichtungen erf<strong>und</strong>en<br />

worden. Es gibt generelle Elemente in Notfallplänen im Bereich der<br />

örtlichen <strong>Katastrophenschutz</strong>behörden <strong>für</strong> die unterschiedlichsten Objekte<br />

<strong>und</strong> Ereignisse. Auch hier gilt aber, dass es den Notfallplan <strong>für</strong> alle denkbaren<br />

Notfälle <strong>und</strong> Einrichtungen nicht geben kann. Es gibt immer auch<br />

Spezifika, die nur <strong>für</strong> die jeweilige Institution oder Lage relevant sind.<br />

Ausgangspunkt muss immer eine Risiko- <strong>und</strong> Gefährdungsanalyse sein:<br />

• Welches sind die potentiellen Gefahrenquellen?<br />

• Welche denkbaren Szenarien kann man einem Notfallplan realistischer-<br />

weise zu Gr<strong>und</strong>e legen?<br />

• Welche lage- <strong>und</strong> objektbedingten Besonderheiten müssen bei der<br />

Beurteilung des Risikos betrachtet <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Risikominimierung<br />

berücksichtigt werden?<br />

Es lassen sich folgende Gefährdungsszenarien <strong>für</strong> Kulturgut identifizieren:<br />

Terror:<br />

Bombendrohung<br />

Anschläge<br />

Militärische<br />

Konflikte:<br />

Waffenwirkung<br />

Naturkatastrophen:<br />

Flut, Unwetter<br />

Spektrum<br />

möglicher<br />

Gefährdung<br />

von Kulturgut<br />

Erdbeben<br />

Abnutzung<br />

Diebstahl<br />

Vandalismus<br />

Vernachlässigung<br />

Umwelteinflüsse<br />

Naturereignisse:<br />

Blitzeinschlag<br />

Niedereschlag<br />

Unfälle/Havarien:<br />

Brand<br />

Wasserrohrbruch<br />

Stromausfall<br />

Chemieunfall<br />

Losgelöst von diesen Punkten, die Szenarien mit ansteigendem Schadensausmaß<br />

aufzeigen, lässt sich die Vielzahl der Gefährdungsmöglichkeiten<br />

unabhängig von der Ursache oftmals auf vier wesentliche Einwirkungsmöglichkeiten<br />

reduzieren: Feuer, Rauch, Wasser, Druck.<br />

Ausgehend von der Konzentration auf die Einwirkungsmöglichkeiten<br />

reduziert sich somit die Komplexität der Problemstellung <strong>und</strong> eröffnet die<br />

Möglichkeit der Entwicklung eines Basis-Notfallplanes.

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