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Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive

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3.2. Informationssystem<br />

Für den Aufbau einer Informationsplattform ist die Identifikation aller Informationsquellen<br />

sowie deren Einbindung in ein ganzheitliches Frühwarn- <strong>und</strong><br />

Informationssystem von großer Wichtigkeit:<br />

• Wie kommt man an aktuelle relevante Pegel- <strong>und</strong> Durchflusswerte der<br />

Fliessgewässer <strong>und</strong> wie sind diese zu bewerten?<br />

• Welche Behörden <strong>und</strong> Ministerien geben welche Auskunft in einer Hoch-<br />

wassergefahr?<br />

• Welche gemeinnützigen Institutionen können zur Hochwasserabwehr<br />

hinzugezogen werden?<br />

• Wo kann man sich noch informieren <strong>und</strong> Hilfe anfordern?<br />

• Wer sind die <strong>für</strong> mich zuständigen Ansprechpartner?<br />

3.3. Bewertung des baulichen <strong>und</strong> technischen Hochwasserschutzes<br />

Bei der Durchführung einer Soll-/Ist- Analyse ist das Augenmerk auf bauliche<br />

<strong>und</strong> technische Defizite zu richten. Die bauliche Substanz ist hinsichtlich<br />

der Hochwassersicherheit zu bewerten, Lösungsmöglichkeiten bei etwaigen<br />

Schwachstellen sind anzuzeigen. Bei der Beschaffung technischer Geräte<br />

sind kompetente Partner zu vermitteln. Dabei ergeben sich beispielsweise<br />

folgende Fragestellungen:<br />

• Wo befinden sich Öffnungen, durch die Oberflächenwasser in das Gebäu-<br />

de eindringen kann <strong>und</strong> wie können diese abgedichtet werden?<br />

• Welche technischen Möglichkeiten einer Hochwasserbarriere (Schott,<br />

Sandsäcke) können in Betracht kommen?<br />

• Welche gemeinnützigen Institutionen können zur Hochwasserabwehr<br />

hinzugezogen werden?<br />

• Wo <strong>und</strong> wann sind Hochwasserbarrieren sinnvoll aufzubauen?<br />

• Ist die Gr<strong>und</strong>leitungssituation sicher <strong>und</strong> durch welche Möglichkeiten<br />

kann Kanalrückstau ausgeschlossen werden?<br />

• Sind die zur Verfügung stehenden Pumpen einschließlich der Schläuche<br />

ausreichend dimensioniert <strong>und</strong> sind die Pumpeneinsatzorte richtig<br />

gewählt?<br />

• Wo lagert man die Hochwasserschutztechnik am sinnvollsten <strong>und</strong> wie<br />

viel Zeit <strong>und</strong> Personal benötigt die Mobilmachung?<br />

• Was passiert bei Netzausfall <strong>und</strong> wie kann der Betrieb netzabhängiger<br />

Geräte (Pumpen) weiter gehen?<br />

3.4. Erarbeitung der Handlungs- <strong>und</strong> Maßnahmepläne<br />

Aufbau eines Maßnahmenkataloges mit chronologisch definierten Zeitpunkten,<br />

welcher im Hochwasserfall abgearbeitet werden muss. Dabei sind u. a.<br />

folgende Aspekte zu erörtern:<br />

• Wer übernimmt die Leitungs- <strong>und</strong> Stabsfunktion?<br />

• Welche Entscheidungskompetenzen sind notwendig?<br />

• Ab wann muss unter Umständen eine ständige Bereitschaft vor Ort sein?<br />

• Welche kritischen Bereiche sind zu beaufsichtigen?<br />

• Wie lange kann der Dienst- oder Produktionsbetrieb sicher aufrecht<br />

erhalten werden?<br />

• Wie ist die Kommunikation geregelt <strong>und</strong> welche Kommunikationstechnik<br />

wird benötigt?<br />

• Wo <strong>und</strong> wann sind diverse Kontrollr<strong>und</strong>gänge durchzuführen?<br />

• Wer baut wann die Hochwasserbarriere <strong>und</strong> Pumpentechnik auf <strong>und</strong><br />

überwacht diese?<br />

• Welche haustechnischen Anlagen (Aufzüge, Heizungen etc.) sind zu wel-<br />

chem Zeitpunkt außer Betrieb zu nehmen?<br />

• Welche Bereiche sind wann zu räumen <strong>und</strong> wie ist die Evakuierung<br />

durchzuführen?<br />

4. Vorteile eines Hochwasser-Managementplanes<br />

Ist ein Hochwasser-Managementplan erstellt,<br />

• kennen Sie alle Gefahrenquellen <strong>und</strong> deren Auswirkungen,<br />

• können Sie eine Hochwassersituation jederzeit eigenständig bewerten,<br />

• besitzen Sie technische Schutzmaßnahmen <strong>und</strong> können diese professio-<br />

nell anwenden,<br />

• sind Sie in der Lage, schnelle <strong>und</strong> rationale Entscheidungen zu treffen,<br />

• besitzen Sie eine Notfallorganisation mit schlanken Strukturen <strong>und</strong> einge-<br />

wiesenen Akteuren,<br />

• besitzen Sie spezifizierte Maßnahmenpläne mit klaren Anweisungen <strong>und</strong><br />

eindeutigen Kompetenzen,<br />

• kennen Sie alle zur Verfügung stehenden Informationsquellen <strong>und</strong> exter-<br />

ne Ansprechpartner <strong>und</strong><br />

• sind Sie routiniert im eigenen Handeln.<br />

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