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Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive

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3.3.7. Kritische Analyse der Ergebnisse<br />

Anschließend sind die Ergebnisse aus der Sicht des Brandschutzes <strong>und</strong> des<br />

Denkmalschutzes dahingehend zu überprüfen, ob unter den gegebenen<br />

Randbedingungen die Schutzziele erreicht werden oder ob die Berechnungen<br />

mit anderen Randbedingungen erneut durchzuführen sind.<br />

Die Ergebnisse sind kritisch von allen Beteiligten zu hinterfragen:<br />

• Entsprechen die Maßnahmen den vorgegebenen Randbedingungen?<br />

• Ist das erreichte <strong>Sicherheit</strong>sniveau mit dem nach bestehenden Richtlinien<br />

vergleichbar?<br />

• Stehen die Ergebnisse im Einklang mit der herkömmlichen Betrachtungs-<br />

weise im Brandschutz?<br />

• Sind die Ergebnisse logisch?<br />

Sofern sich Widersprüche in den Ergebnissen zeigen, ist ein erneuter Durchgang<br />

durch die Entscheidungsbaumanalyse mit den Schritten 3 „Überprüfen<br />

möglicher Brandschutzmaßnahmen“ <strong>und</strong> 4 „Optimierung der gewählten<br />

Maßnahmen“ vorzunehmen <strong>und</strong> zu diskutieren.<br />

3.3.8. Darstellung der Ergebnisse<br />

Abschließend sind die Ergebnisse mit Empfehlungen <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

darzustellen:<br />

• Zusammenfassung der Ergebnisse <strong>für</strong> den Bauherrn,<br />

• Darstellung der erforderlichen Ertüchtigungsmaßnahmen,<br />

• Darstellung des erreichten „Effektivitäts-Index“,<br />

• Angabe der Kosten <strong>und</strong> der Zuverlässigkeit der Maßnahmen.<br />

3.3.9. Zusammenfassung<br />

Das europäische Verb<strong>und</strong>projekt FIRE-TECH „Fire Risk Evaluation to European<br />

Cultural Heritage“ wurde in der Zeit von 2002 bis 2005 durchgeführt,<br />

wobei Institute aus elf Ländern beteiligt waren. Es wurde ein „User Guide“<br />

erarbeitet, mit dem unter Denkmalschutz stehende Gebäude <strong>und</strong> die dort<br />

gelagerten Kulturgüter hinsichtlich ihres Brandrisikos bewertet <strong>und</strong> optimale<br />

Maßnahmen zur Ertüchtigung ausgewählt werden können.<br />

Im mehreren Arbeitsgruppen (WGs) wurde eine Bestandanalyse über bestehende<br />

Gesetze <strong>und</strong> Richtlinien zum Brandschutz in historischen Gebäuden,<br />

über Bände in historischen Gebäuden sowie Informationen zu historischen<br />

Materialien <strong>und</strong> deren Brandverhalten zusammengetragen. In einer weiteren<br />

WG wurden die nach dem Stand der Technik verfügbaren aktiven <strong>und</strong> passiven<br />

Brandschutzsysteme (Produkte <strong>und</strong> Technologien) zusammengestellt,<br />

auf ihre Anwendbarkeit <strong>für</strong> Kultureinrichtungen überprüft <strong>und</strong> Daten zur<br />

Zuverlässigkeit der Systeme <strong>und</strong> zu den Kosten ermittelt. Dazu wurde eine<br />

Datenbank eingerichtet.<br />

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt bestand in der Zusammenstellung<br />

vorhandener probabilistischer Methoden <strong>und</strong> deren Anwendung auf konkrete<br />

Beispiele. Dabei wurden Vorschläge erarbeitet, welche Risikomodelle<br />

<strong>für</strong> die Beurteilung des Brandschutzes bei Kultureinrichtungen geeignet sind.<br />

Anschließend wurden quantitative Verfahren zur Bewertung der erforderlichen<br />

Ertüchtigungsmaßnahmen im Brandschutz weiterentwickelt <strong>und</strong><br />

exemplarisch auf elf kulturhistorische Gebäude aus unterschiedlichen<br />

Ländern angewendet zur Prüfung, ob kostengünstige Ertüchtigungsmaßnahmen<br />

anhand eines „Effektivitäts-Index“ ausgewählt werden können.<br />

Die Ergebnisse sind von den einzugebenden Wichtungen <strong>für</strong> die Ertüchtigungsmaßnahmen<br />

abhängig. Zusammenfassend kann aber festgestellt werden,<br />

dass mit dem verwendeten Verfahren durchweg konsistente <strong>und</strong> den<br />

international vorliegenden Erfahrungen entsprechende Ergebnisse erzielt<br />

werden können.<br />

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