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Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive

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tete städtische Uferzone ist als Silhouette prägend <strong>für</strong> das gesamte Stadtbild<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> das Selbstverständnis der Stadt. Mit der spätmittelalterlichen Stadtmauer<br />

vor einer Kette von Bürgerhäusern, mit markanten uferbegleitenden<br />

Monumentalbauten, den begrenzenden Wallring-Anlagen sowie der barocken<br />

Steinbrücke - die leider weitgehend zerstört wurde - besitzt das Ensemble<br />

herausragenden Denkmalwert.<br />

Die seltene Situation, dass eine mittelalterliche Stadt sich mit ihrer Mauer so<br />

nah an den Fluss herangewagt <strong>und</strong> dort bis heute ohne gravierende Änderungen<br />

überdauert hat, macht Grimma zum schützenswerten, aber auch<br />

schwierigen Sonderfall. Hier ist es erforderlich <strong>und</strong> lohnend, geplante Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

auf ihre Verträglichkeit mit den Kulturdenkmalen<br />

zu prüfen <strong>und</strong> sie architektonisch <strong>und</strong> freiraumplanerisch individuell <strong>und</strong> bis<br />

ins Detail zu entwickeln.<br />

Das vorgesehene Schutzbauwerk wird nur in Abständen von Jahrzehnten seine<br />

eigentliche Anwendung erfahren. Dennoch wird es alltäglicher Bestandteil<br />

der Stadt werden, denn es soll in Bereichen entstehen, die gut einsehbar sind<br />

<strong>und</strong> der Erschließung <strong>und</strong> der Naherholung dienen: entlang von Fluss <strong>und</strong><br />

Stadtmauer <strong>und</strong> an den Ein- <strong>und</strong> Ausgängen der historischen Altstadt. Über<br />

das vorrangige Ziel des Hochwasserschutzes hinaus sind deshalb zusätzliche<br />

Funktions- <strong>und</strong> Bedeutungspotentiale zu erschließen. Gestalterisch stellt sich<br />

die Frage der Zeichenhaftigkeit, welche ein derartiges „Jahrh<strong>und</strong>ertbauwerk“<br />

<strong>für</strong> das Stadtgefüge erlangt. Es wird nicht möglich sein, eine 1,5 km lange,<br />

geschosshohe Barriere gegen das Wasser zu verbergen. Umso zwingender ist<br />

es, sie sinnvoll zu gliedern <strong>und</strong> in die bestehende Stadtkante zu integrieren.<br />

Diese ist zum Fluss hin in klaren Formen ausgeprägt <strong>und</strong> überraschend gut<br />

erhalten geblieben. Neu hinzukommende Elemente müssen sich hier einfügen,<br />

um diese räumlich geglückte Situation nicht zu verunklären, sondern<br />

behutsam fortzuschreiben. So stellt sich die Aufgabe, ein großes technisches<br />

Bauwerk klar, aber nicht auftrumpfend, eher locker <strong>und</strong> fast spielerisch in<br />

den Bestand einzufügen.<br />

Muldeufer in Grimma mit Steinbrücke <strong>und</strong> Schloss<br />

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